Es ist Unsinn – sagt die VernunftEs ist, was es ist – sagt die LiebeEs ist Unglück – sagt die BerechnungEs ist nichts als Schmerz – sagt die AngstEs ist aussichtslos – sagt die EinsichtEs ist, was es ist – sagt die LiebeEs ist lächerlich – sagt der StolzEs ist leichtsinnig – sagt die VorsichtEs ist unmöglich – sagt die ErfahrungEs ist, was es ist – sagt die Liebe Erich Fried… weiterlesen

Was regt sich unter grünen HüllenAm Hälmchen und am stolzen Baum?Was wächst und breitet sich im Stillen,Umweht von süßem Morgentraum? Die Blumen sind’s, ihr frisches StrebenIst Frühlingsglück und Frühlingsgruß,Sie möchten duften, möchten leben,Sie harren auf der Sonne Kuß. Die Knospe lauscht den heitern Sängen,Der braunen Lerche Jubellied,Die Hülle möchte sie zersprengen,Die Sehnsucht wünscht: sie sey erblüht! O möchtest du vergehn und schwinden,Eh’ dich berührt der Sonne Strahl,Du Blüthe! Leben und EmpfindenIst oft nur Schmerz und… weiterlesen

Ich möchte sterben unter Eros’ Flügel!In einem Augenblick der höchsten Lust,Gebeugt auf einer weißen Frauenbrust,Von Liebesglück geschwellte Lilienhügel! Inmitten meiner Sünden Maienblust!Den Fuß noch in der Leidenschaften Bügel!Schnell – ohne Sterbgeklingel und Geklügel!Zu Ende – und des Endes nicht bewußt! So möcht’ ich sterben! Und im Nichts verschwinden,Wie Sonnenstaub in einem dunklen Raum,Wie Opferdampf in weichen Abendwinden, Wie Mutterlied in einem Kindertraum;Und über meinem Grabe müßte prangenDie goldne Schrift: In Seligkeit vergangen! Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Nicht Jene, die Euch schmeicheln wenn Ihr holdUnd heiß und jung seid und mit vollen BrüstenEuch hingebt ihrer Lust und ihren Lüsten –Nicht Jene sind es, die Ihr lieben sollt! Wer Euch die wahre Frauenehre zolltUnd dem sich Eure Herzen neigen müßten,Der liebt auch Lippen, die ihn niemals küßten,Und küßt auch Hände, die er nie gewollt. Und hält Euch heilig, ob Ihr alt, ob jung,Schlecht oder gut seid, Weise oder Toren,Als weibgewordene Erinnerung Des Paradieses,… weiterlesen

Stellt an das Sterbebett mir schöne Frauen,Damit, wenn dieses Aug’ im Tode schwimmt,Es noch das Beste mit hinübernimmt,Was ihm vergönnt auf dieser Welt zu schauen! Sei mir dann Freude oder Fluch bestimmt,Mir gilt es gleich! Denn einer Hölle GrauenWird dieser Funke Himmel überblauen,Der in den Blicken schöner Frauen glimmt. Und wird die Qual der Ewigkeit versüßenUnd durch der Teufel ganze schwarze ScharWird mich ein weißes Frauenantlitz grüßen Mit seinem Engelslächeln wunderbar,Und gern will mit Unseligkeit… weiterlesen

Und ob Euch kranke Toren auch verdammenUnd Euch entkleiden allen Menschenwerts,An Einem bricht ihr ganzer Bau zusammen:Und dieses Eine ist – das Menschenherz. Denn Euch verdankt es seine schönsten Flammen,Die höchste Seligkeit, den tiefsten Schmerz –Ihr könnt nicht aus dem Schutt der Schöpfung stammen!Ihr kamt vielleicht vom Himmel niederwärts! Vielleicht als Heiland seid Ihr uns gesandt,Mit reinen, gütigen ErlöserhändenIn Liebe alles Leid mit uns zu tragen – Die Torheit aber hat Euch nicht erkanntUnd schweigend… weiterlesen

Euch brauch’ ich! Euresgleichen tut mir notWie mir die Blumen not tun auf der Flur,Die Himmelsbläue und das AbendrotUnd alles Schöne, Zarte der Natur. Ich weiß es wohl, um satt zu werden nur,Genügte auch des Alltags trocken Brot.Doch so zu leben, ohne jede SpurDes Schönen wäre schlimmer als der Tod. Drum brauch’ ich Euch! Und Eures AngesichtsErröten, Lächeln, Euer Blick und WortUnd Lieben sind mir Alles! – Oder Nichts! Denn wenn ich wandle auf der… weiterlesen

O glücklich, wer noch hoffen kann,Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen!Was man nicht weiß, das eben brauchte man,Und was man weiß, kann man nicht brauchen.Doch laß uns dieser Stunde schönes GutDurch solchen Trübsinn nicht verkümmern!Betrachte, wie in Abendsonne-GlutDie grünumgebnen Hütten schimmern.Sie rückt und weicht, der Tag ist überlebt,Dort eilt sie hin und fördert neues Leben.O daß kein Flügel mich vom Boden hebtIhr nach und immer nach zu streben!Ich säh im ewigen AbendstrahlDie stille Welt zu… weiterlesen

Nur wenig Schritte noch hinauf zu jenem Stein,Hier wollen wir von unsrer Wandrung rasten.Hier saß ich oft gedankenvoll alleinUnd quälte mich mit Beten und mit Fasten.An Hoffnung reich, im Glauben fest,Mit Tränen, Seufzen, HänderingenDacht ich das Ende jener PestVom Herrn des Himmels zu erzwingen.Der Menge Beifall tönt mir nun wie Hohn.O könntest du in meinem Innern lesen,Wie wenig Vater und SohnSolch eines Ruhmes wert gewesen!Mein Vater war ein dunkler Ehrenmann,Der über die Natur und ihre… weiterlesen

Der Rheinsteig verläuft hier oberhalb von Rhöndorf, einem Ortsteil Bad Honnefs, zwischen dem Drachenfelsen im Norden und der Löwenburg inmitten des Siebengebirges im Osten. Unmittelbar hinter dieser Tafel zeigt ein kleiner Pfad vom Rheinsteig ab talwärts direkt auf den „Ziepchensplatz” (5min), dem Zentrum Rhöndorfs. Der Siedlungsraum, den man von hier in südlicher Richtung überblickt, geht weit in die Geschichte zurück. Rhöndorf wird in einer Urkunde eines Kölner Erzbischofs 970 zum ersten Mal erwähnt. Die Jahrhunderte… weiterlesen