Der Dichter sagt: “Was du in deiner Jugend begehrst, hast du im Alter in Fülle!” Meinte Goethe damit die süßen Schauer deiner ersten idealen Wünsche? Deine träumerischen Hoffnungen auf den Sieg und das Recht der wahren Menschengröße? Mit nichten! – Er meinte, das Alter bringt dir solche Erfüllungen, die dich nicht mehr beglücken. Unter den hochgetürmten Aschehügeln des Alters glimmt und glüht es von weitaus andern Dingen, die du dir, wenn du den Wert, den sie künftig für dich haben sollten, geahnt hättest, in der Jugend viel lieber gewünscht haben würdest.

Karl Gutzkow