Einmal, am Rande des Hains, stehn wir einsam beisammen
und sind festlich, wie Flammen fühlen: Alles ist Eins.
Halten uns fest umfaßt; werden im lauschenden Lande
durch die weichen Gewande wachsen wie Ast an Ast.
Wiegt ein erwachender Hauch die Dolden des Oleanders:
sieh, wir sind nicht mehr anders, und wir wiegen uns auch.
Meine Seele spürt, daß wir am Tore tasten.
Und sie fragt dich im Rasten: Hast Du mich hergeführt?
Und du lächelst darauf so herrlich und heiter
und: bald wandern wir weiter: Tore gehn auf..
Und wir sind nicht mehr zag, unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein aus dem vergangenen Tag.

Rainer Maria Rilke