Manchmal tut es gut, einen Schritt zurückzutreten von all dem, was vor sich geht.

Was ist der Grund mit “X” abzuschliessen? Elon Musk entsperrt X-Konto von Alex Jones

Alex Jones’ Social-Media-Konto wurde 2018 gesperrt, weil er jahrelang behauptete, ein Amoklauf an einer US-Grundschule sei inszeniert worden. Nun darf er bei X wieder posten. Ein angeklagter Influencer begrüßte ihn. Elon Musk hat den seit 2018 gesperrten Account des verurteilten ultrarechten US-Verschwörungsideologen Alex Jones auf der Onlineplattform X, vormals Twitter, wieder freigeschaltet. Der Radiomoderator und Gründer der rechten Website Infowars war zuletzt in mehreren Verfahren wegen seiner falschen Behauptungen zu dem Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule zur Zahlung von einem Schadensersatz in Milliardenhöhe verurteilt worden. Jones hatte über Jahre wahrheitswidrig behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 mit Schauspielern inszeniert worden sei, um eine Verschärfung des Waffenrechts zu erzwingen. Ein 20-Jähriger hatte damals in Newtown, Connecticut, 20 Schulkinder und sechs Lehrkräfte erschossen. Als ersten Post nach der erneuten Freischaltung repostete Jones einen Willkommensgruß des für seine frauenfeindlichen Äußerungen umstrittenen Influencers Andrew Tate , den in Rumänien ein Prozess wegen mutmaßlichen Menschenhandels erwartet. »Wir sind sowas von zurück«, schrieb Tate und bezeichnete Musk für die Freischaltung als »Held«. Tate ist selbst auf TikTok, Facebook, Instagram und YouTube gesperrt, weil seine Posts gegen die Community Guidelines verstoßen. Bei X darf er ohne Konsequenzen weiter gefährliche Inhalte verbreiten.

Tech-Milliardär Musk hatte zuvor seine Follower befragt, ob der Verschwörungsideologe Jones wieder Zugang zu der Plattform erhalten sollte. Laut dem von Musk veröffentlichten Ergebnis sprach sich eine Mehrheit dafür aus. Seit Musks Übernahme des Online-Dienstes wurden zahlreiche Accounts, die einst wegen Hassrede oder der Verbreitung potenziell gefährlicher Unwahrheiten blockiert waren, wieder freigeschaltet.

Auch den Account von Ex-Präsident Donald Trump, der nach Zuspruch für seine randalierenden Anhänger im Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol gesperrt wurde, ließ Musk nach einer knapp ausgegangenen Umfrage unter Nutzern im vergangenen Jahr wieder freischalten. Allerdings nutzte Trump – mit einer Ausnahme – den Account bisher nicht wieder, sondern postet stattdessen auf seiner eigenen Plattform »Truth Social«.

Quelle: Spiegel, czl/dpa