Wäre es uns möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht,
und noch ein wenig über die Vorwerke unseres Ahnens hinaus,
vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden.
Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes;
unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück,
es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten darin und schweigt.

Rainer Maria Rilke