Blick aus dem Westerntor

Am Fuße des Brocken gelegen begann ungefähr im Jahre 900 die Geschichte der Stadt Wernigerode. In Zeiten von Rodungen legten Benediktiner ihre Axt an die Stämme am “Klint”, in deren unmittelbarer Nähe sich der heutige Marktplatz befindet. Der Klint gilt als historischer Ausgangspunkt der Ortsgründung.
Begünstigt durch die Lage zweier Handelsrouten über das Harzgebirge – von Goslar nach Quedlinburg und von Braunschweig nach Erfurt – siedelten sich Handwerker und Kaufleute in der Siedlung an. Aus dem frühen 12. Jahrhundert stammt die erste urkundliche Erwähnung durch Graf Adelbertus comes de Wernigerode aus Haimar bei Hildesheim, welcher Wernigerode als Residenz wählte. Er ließ auf dem Agnesberg eine Burg errichten, an deren Stelle das heutige Schloss thront.

Handel, Gewerbe, Ackerbau und Forstwirtschaft trieben unterdessen die Entwicklung Wernigerodes voran, sodass am 17. April 1229 die Verleihung des Stadtrechts nach Goslarer Vorbild folgte. Unter Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode, dem Vizekanzler Bismarcks, erreichte Wernigerode seinen historischen Glanzpunkt – auf dem Schloss wurden entscheidende Passagen der ersten Sozialgesetzgebung Deutschlands entwickelt.

Der Westerntorturm ist seit dem Jahr 1250 Teil der Stadtmauer von Wernigerode. Er besonders wegen seiner Höhe von etwas über 40 Metern besonders sehenswert. Der rund 40 Meter hohe Turm ist eines der letzten Relikte der ehemaligen Stadtmauer. Er war einer von insgesamt 4 Durchgängen durch die Stadtmauer, die im Mittelalter die Stadt schützten.