Du fehlst mir so! Die stillen Stunden schleichen
durch meine Einsamkeit. Des Sommers Schwüle
liegt sengend über meinem glühndem Haupt,
und in den lichtdurchtränkten Vollmondnächten,
die mich mit ihren wilden Träumen schwächten,
hat die Erinnrung mir den Schlaf geraubt.

Du fehlst mir so! Ich höre deine Schritte,
die sporenklirrend durch die Halle dröhnten,
die liebe Stimme, die mich einst berauschte,
dein liebetrautes Flüstern längst nicht mehr;
auf meinem Lager schluchz ich sehnsuchtsschwer:
“Daß doch dein Mund mit meinem Küsse tauschte!”

Du fehlst mir so! Einst fühlt ich deine Nähe,
wenn du mich stark und heiß am Herzen hieltest
in werbender Umarmung jede Nacht.
Versiegt ist längst mir deiner Liebe Bronnen, – – –
ich blicke in die Einsamkeit – versonnen –
verträumt, verwacht.

Else Galen-Gube