Gern bin ich allein an des Meeres Strand,
Wenn der Sturmwind heult und die See geht hohl,
Wenn die Wogen mit Macht rollen zu Land, –
O wie wird mir so kühn und so wonnig und wohl!

Die segelnde Möve, sie ruft ihren Gruß
Hoch oben aus jagenden Wolken herab;
Die schäumende Woge, sie leckt meinen Fuß,
Als wüßten sie beide, wie gern ich sie hab’.

Und der Sturm, der lustig das Haar mir zaust,
Und die Möv’ und die Wolke, die droben zieht,
Und das Meer, das da vor mir brandet und braust,
Sie lehren mir alle manch herrliches Lied.

Doch des Lebens erbärmlicher Sorgendrang,
O wie sinkt er zurück, wie vergeß’ ich ihn,
Wenn die Wogenmusik und der Sturmgesang
Durch das hoch aufschauernde Herz mir ziehn!

Hermann Allmers