Roth ist Roth und Lieb ist Liebe nur – stürmt ihr auch zu alles Denkens Giebeln,
Unsagbar, was wollt ihr weiter grübeln, Freunde, sind die Thaten der Natur.
Singe von der Liebe Herrlichkeit!
Prächtiger Klang entzücke dir die Herzen, ihren Freuden, ihren selgen Schmerzen
Gieb der Töne liebliches Geleit!
Denn die Lieb ist einmal Poesie – Beider Wesen nicht zu definiren!
Ungenügend all Philosophiren, nur mit Aug und Ohr begreifst du sie.
Gleich der Morgensonne groß und frei
Blühet auf der Liebe goldnes Karmen –
Küß dein Lieb, zitter in ihren Armen,
Aber frage nicht, was Liebe sei!

Ludwig Eichrodt