Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt, nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt, fromm sich dem Sturme neigend:
Da geht das Dichterjahr zu End’, da wird mir ernst zu Mute;
Im Herbst nehm’ ich das Sakrament in jungem Traubenblute.
Da bin ich stets beim Abendrot allein im Feld zu finden,
Da brech’ ich zag mein Stücklein Brot und denk’ an meine Sünden.

Gottfried Keller