Normalerweise vergehen 15 bis 20 Jahre, ehe Hersteller einen Impfstoff bis zur Marktzulassung bringen. Dieses Mal geht es schneller – auch, weil Expert:innen über neue Technologien verfügen und auf Erkenntnissen aus anderen Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren aufbauen konnten. In einem Kraftakt ohnegleichen haben Forscher:innen weltweit zeitgleich daran gearbeitet, ihre Ergebnisse miteinander geteilt und direkt an die Prüfbehörden weitergegeben. So ein globales wissenschaftliches Zusammenwirken gab es vor dieser Pandemie noch nie. Mehrere Biotechnologieunternehmen haben so in kurzer Zeit Impfstoff-Kandidaten entwickelt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich aktuell 48 mögliche Impfstoffkandidaten im Test, 164 weitere sind in der vorklinischen Entwicklung.

Voraussichtlich direkt nach Weihnachten können können die ersten Personen in Deutschland geimpft werden. Ein wichtiger Schritt, um den Weg aus der Pandemie zu ebnen und Menschenleben zu retten. Denn wenn circa 70 Prozent der Bevölkerung immun sind, wird das Übertragen von SARS-CoV-2 so sehr verringert, dass die Coronakrise vorübergeht. Ein Teil der Bevölkerung – davon ist auszugehen – verfügt bereits über einen Schutz durch die Infektion selbst. Klar ist jedoch: Je mehr Menschen geimpft werden, desto weniger Wirte findet das Virus. Und umso schwerer sind die Bedingungen für die Ausbreitung des Virus.

Noch weiß man nicht, ob Geimpfte möglicherweise noch Überträger des Coronavirus sein können. Jedoch lassen sich eine symptomatische Infektionskrankheit, ein schwerer Verlauf und demnach auch das Sterben von Infizierten verhindern.

Die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus werden in Hessen am 27. Dezember 2020 starten. beginnen. Aufgrund der zunächst nur geringen Menge an zur Verfügung stehendem Impfstoff sind die Impfungen zunächst nur über mobile Teams in Alten- und Pflegeheimen sowie in Kliniken für das besonders vulnerable Krankenhauspersonal vorgesehen. In einem weiteren Schritt sollen hessenweit zunächst sechs Impfzentren mit den Impfungen beginnen, bevor schlussendlich alle 28 Impfzentren mit den Impfungen starten. Dazu ist jedoch eine auskömmliche, regelmäßige Lieferung eines Impfstoffes notwendig, die zu Beginn noch nicht gegeben ist.