15november014

Näher rückt die trübe Zeit und ich fühl’s mit Beben:
Schwinden muß die Herrlichkeit, sterben junges Leben!
Waldesschmuck und Blütenpracht sinken bald in Grabesnacht: Scheiden, das macht Leiden!
Blatt sinkt nieder in den Staub, wird ein Spiel der Winde;
Traurig schüttelt ab ihr Laub auf den Weg die Linde;
Wolke eilt, dem Pfeile gleich, stürmend durch der Lüfte Reich, scheucht die trauten Sterne!
“Morgen muss ich fort von hier!” singt der Fink mit Grämen
Rosen schwindet ihre Zier, müssen Abschied nehmen. –
Ach, es macht so bittern Schmerz wenn, die innig liebt das Herz,
Alle uns verlassen!

Johann Georg Daniel Arnold