Dies ist die Nacht, da mir erschienen, des großen Gottes Freundlichkeit!
Das Kind, dem alle Engel dienen, bringt Licht in meine Dunkelheit,
Und dieses Welt- und Himmelslicht weicht hunderttausend Sonnen nicht.

Laß dich erleuchten, meine Seele, versäume nicht den Gnadenschein!
Der Glanz in dieser kleinen Höhle, streckt sich in alle Welt hinein,
Er treibet weg der Hölle Macht, der Sünden and des Kreuzes Nacht.

In diesem Lichte kannst du sehen, das Licht der klaren Seligkelt.
Wenn Sonne, Mond und Stern’ vergehen, vielleicht schon in ganz kurzer Zeit,
Wird dieses Licht mit seinem Schein dein Himmel und dein alles sein.

Laß nur indessen helle scheinen dein Glaubens- und dein Liebeslicht;
mit Gott mußt du es treulich meinen, sonst hilft dir diese Sonne nicht.
Willst du genießen diesen Schein, so darfst du nicht mehr dunkel sein.

Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne, bestrahle mich mit deiner Gunst!
Dein Licht sei meine Weihnachtswonne und lehre mich die Weihnachtskunst,
Wie ich im Lichte wandeln soll und sei des Weihnachtsglaubens voll!
Kaspar Friedrich Nachtenhöfer