Ich bin der Tischler Josef, meine Frau, die heißet Marie.
Wir finden kein’ Arbeit und Herberg’ im kalten Winter allhie.
Habens der Herr Wirt vom goldnen Stern nicht ein Unterkunft für mein Weib?
Einen halbeten Kreuzer zahlert ich gern, zu betten den schwangren Leib. –
Ich hab kein Bett für Bettelleut; doch scherts euch nur in den Stall.
Gevatter Ochs und Base Kuh werden empfangen euch wohl. –
Wir danken dem Herrn Wirt für seine Gnad und für die warme Stub.
Der Himmel lohns euch und unser Kind, seis Madel oder Bub.
Marie, Marie, was schreist du so sehr? – Ach Josef, es sein die Wehn.
Bald wirst du den elfenbeinernen Turm, süßeste Wunder sehn. –
Der Josef Hebamme und Bader war und hob den lieben Sohn
aus seiner Mutter dunklem Reich auf seinen strohernen Thron.
Da lag er im Stroh. Die Mutter so froh sagt Vater Unserm den Dank.
Und Ochs und Esel und Pferd und Hund standen fromm dabei.
Aber die Katze sprang auf die Streu und wärmte zur Nacht das Kind. –
Davon die Katzen noch heutigen Tags Maria die liebsten Tiere sind.

Alfred Georg Hermann