Die Winterstürme durchdringen die Welt mit wütender Macht.
Da sinkt auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht.
Da schwebt beim Scheine der Kerzen ganz leis nur, kaum, dass du´s meinst,
durch arme irrende Herzen der Glaube – ganz so wie einst.
Da schimmern im Auge Tränen, du fliehst die Freude – und weinst,
der Kindheit gedenkst du mit Sehnen, oh, wär es noch so wie einst!
Du weinst! Die Glocken erklingen – es sinkt in festlicher Pracht
herab auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht.
Rainer Maria Rilke