Aber das Leben ist Veränderung, das Gute ist eine und das Schlechte auch, und darum hat der Recht, der alles als etwas nimmt, was nicht wiederkommt, mag er dann vergessen oder nicht, wenn er nur eine Weile ganz herum war, der Schauplatz, die Atmosphäre, die Welt dessen, was geschah, wenn es nur in ihm geschah, mitten in ihm, Gutes wie Arges -, dann bleibt ihm eigentlich nichts zu befürchten, denn dann ist auch immer ein Nächstes da und jedesmal ein Bedeutendes: so sehr liegt es an unserer Teilnehmung, die Dinge ins Wesenhafte zu steigern, wenn sie unsere Meinung fühlen, nehmen sie sich zusammen und bleiben nicht zurück und sind alles, was sie können; und in jedem Neuen ist dann das Alte ganz, nur anders und um vieles vermehrt.
Ich kann mir kein seligeres Wissen denken als dieses Eine: dass man ein Beginner werden muß. Einer, der das erste Wort schreibt hinter einem Jahrhundertelangen Gedankenstrich.
Rainer Maria Rilke