Wieder zurück aus Leipzig, zurück von einer Zeitreise – einer Reise in die Kindheit, in die Zeit der Jugend. Mhhh, nach 25 Jahren – für manche ein erstes Wiedersehen. Und auf einmal ist es wie damals – die Gesten, die Worte, die Gedanken – wie kann das sein? Manche haben sich kaum verändert, andere dagegen sind gewachsen, sind gestiegen.

Woran denke ich, wenn ich die alte Schule betrete? Ich rieche die Zeit, es riecht wie vor 30 Jahren – die alten Treppen, die nun leeren Räume – die jetzige Verlassenheit wird durch die Bilder im Kopf kompensiert. Der Blick aus dem Fenster – der Schulhof, der Baum (an dem ich mit meiner Zuckertüte stand). Da sind tausend Gedanken, die nicht in diesem Moment zu fassen sind. Da sind unzählige Szenen, die aus der Tiefe sich nach oben drängen und wieder ein Stückchen Realität werden. Und da ist der Blick auf das Haus – in dem ich groß geworden bin – gegenüber der Schule. Und ich muss an die Zeilen der «Hosen» denken. Und wir gehen den Weg, den ich so oft gegangen bin, den ich geflogen bin, weil ich verliebt war. Und wir sind an dem Haus, dass es heut’ nicht mehr gibt, wo ich die ersten Küsse bekam. Und ich gehe zurück – in der Nacht, die kalt und sternenklar ist – und frage mich, was aus der Zeit geworden ist. Was aus mir geworden ist.

…Hier hab ich gelernt zu lügen, zu streiten und zu intrigieren,
zu vergeben und vergessen, zu gewinnen und verlieren.
Es gab Enttäuschungen und Tränen, obwohl ich meistens glücklich war
mit unserm kleinen Vorstadt-Leben in unserer Nachbarschaft.