Bereits mit dem 16. Jahrhundert wurde Rothenburg wegen seiner Stadtsilhouette gern „Fränkisches Jerusalem“ genannt – zu Recht, denn die Stadtansicht prägen 42 Türme. Die Altstadt ist umgeben von einer beindruckenden Stadtmauer. Sechs Tore und einige Türchen für Fußgänger führen durch diese in oder aus ihr hinaus.

Im Osten von Rothenburgs Altstadt gelangen wir durch das Rödertor durch die Stadtmauer in die mittelalterlichen Gassen. Hier befindet sich der Röderturm, der regelmäßig für Besucher geöffnet ist (Eintritt 2€). Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf die Altstadt über den Markusturm mit seinem Storchennest hin zum – ebenfalls begehbaren – Rathausturm. Gleichzeitig ist der Röderturm auch ein zentraler Ausgangspunkt des Rothenburger Turmwegs, der rund um die Altstadt führt.

Die ganze Stadt Rothenburg ist eine gotische Festung – 3,5 Kilometer Verteidigungsanlagen mit großen Türmen, mit großen Einfahrten, aber auch mit kleinen Tortürmen, Streichwehren und natürlich diese Stadtmauer, die man weitgehend auch begehen kann. Das Besondere an Rothenburg ist, nach dem Dreißigjährigen Krieg, in der Barockzeit, als viele Städte aufgerüstet hatten (die sich das leisten konnten), blieb Rotenburg in diesem gotischen Verteidigungsring und hat sich nicht mehr verändert.

Der Spaziergang auf der Stadtmauer führt uns also vom Rödertor aus gen Norden, vorbei am Würzburger Tor hin zum Kummereck. Hier geht es in den Ostteil der Stadt, vorbei am Schrannenplatz. Bevor man an der Kirche St. Wolfgang die Stadtmauer kurz verlassen muss, ziehen die Jakobskirche und viele malerisch gelegenen Privatgärten Ihren Blick auf sich.

An der Wolfgangskirche (oder auch: Schäferskirche) angekommen, lohnt ein Blick hinein. Nach außen hin ist die Kirche nämlich ein Teil der Befestigungsanlage der Stadt, hier kann man in die Rothenburger Kasematten eintauchen und eine kleine Ausstellung (Schäfertanz und 2. Weltkrieg Bombadierung) besichtigen – allerdings auch 4€ Eintritt bezahlen (im Sommer 2022 waren es noch 3€ …)

Danach biegt der Turmweg ab Richtung Burggarten. Schöne alte Bäume spenden Schatten an diesem warmen Tag. Wir passieren den Strafturm und das Rothenburg Museum ehe man auf das Burgtor und den Burggarten stößt. Entlang der Burggasse folgen wir dem Weg und können den Blick ins Taubertal schweifen lassen.

Ganz im Süden der Altstadt findet sich mit der Spitaltorbastei der jüngste Teil der Stadtbefestigung – fertiggestellt im Jahre 1537. „Pax intrantibus – salus exeuntibus“ – also „Friede den Eintretenden und Heil den Hinaustretenden“ lautet die Inschrift am Torbogen – ein schönes Motto für eine gastfreundliche und weltoffene Stadt wie Rothenburg ob der Tauber.

… wird noch fortgesetzt

Quellen: https://www.rothenburg-tourismus.de/entdecken/top10-sehenswuerdigkeiten/stadtmauer-tuerme/