Zerstörungen in Gorenka, außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew
Quelle: dpa

Tag 8 – eine Woche nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine haben sich Kiew und Moskau nach ukrainischen Angaben offenbar auf die Schaffung humanitärer Korridore verständigt, um Zivilisten aus Kriegsgebieten herausholen zu können. Dies sei das einzige Ergebnis einer zweiten Gesprächsrunde mit Russland, erklärte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak nach Abschluss der Gespräche an der belarussisch-polnischen Grenze am Donnerstag auf Twitter. Kiew hatte vor Gesprächsbeginn unter anderem eine sofortige Waffenruhe gefordert. Russland wollte auf Regelungen bestehen, damit die Ukraine niemals wieder zu einer militärischen Gefahr für das Land werde.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Putin zu einem persönlichen Treffen aufgefordert. Die ukrainische Führung hat Schadenersatz für die Kriegsschäden gefordert. Wenn Du nicht (mit Deinen Truppen aus der Ukraine) abhauen willst, setz Dich zu mir an den Verhandlungstisch, ich habe Zeit“, sagte Selenskyj am Donnerstag vor Journalisten. „Aber nicht auf 30 Meter Abstand wie mit Macron, Scholz – ich bin doch ein Nachbar“, sagte Selenskyj. „Ich beiße nicht. Ich bin ein ganz normaler Typ. Setz Dich zu mir, sag mir, wovor Du Angst hast“, sagte der 44-Jährige.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat von Russland eine Waffenruhe in der Ukraine gefordert und zugleich betont, dass es keine Konfrontation der Nato mit Russland geben dürfe. Scholz äußerte sich in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ entsetzt über das russische Vorgehen im Nachbarland. Das Verbot deutscher Waffenlieferungen sei vor dem russischen Angriff richtig gewesen. Jetzt könne man Unschuldige nicht alleine lassen, sagte er. Gleichzeitig betonte Scholz aber auch die Grenzen des Engagements: „Es geht auch darum, dass es keine direkte Konfrontation der Nato mit Russland geben darf“, sagte er. Deshalb würde sich kein Nato-Staat an den militärischen Auseinandersetzung beteiligen. Eine direkte Konfrontation würde eine „dramatische Eskalation der Lage“ mit sich bringen.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/cherson-kiew-russland-ukraine-krieg-100.html