Der Nova-C-Mondlander von Intuitive Machines kippte wahrscheinlich um, als er am 22. Februar auf dem Mond landete, und liegt nun auf der Seite.
Bei einer am 23. Februar übertragenen Pressekonferenz, fast 24 Stunden nach der Landung der IM-1-Mission auf dem Mond, gaben Unternehmensvertreter bekannt, dass sie glauben, der 4,3 Meter hohe und 1,6 Meter im Durchmesser messende Lander liege auf der Seite, einige Kilometer von seinem beabsichtigten Landeplatz in der Nähe des Malapert-A-Kraters in den südlichen Polarregionen des Mondes entfernt.
Der Lander “hat einen Fuß auf der Oberfläche erwischt, und der Lander ist gekippt”, sagte Steve Altemus, CEO von Intuitive Machines, und zeigte den Status des Landers anhand eines kleinen Modells. Dies sei wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der Lander schneller als erwartet herunterkam.
Glücklicherweise hat eine Nutzlast, die sich an der Seite des Landers befindet und vom Künstler Jeff Koons bereitgestellt wurde, keinen Schaden genommen. Andere kommerzielle und NASA-Nutzlasten funktionieren weiterhin.
Die Ingenieure konnten Daten von einem Instrument namens Navigation Doppler Lidar verwenden, um defekte Laserentfernungsmesser zu ersetzen und somit die Mission zu retten. Dieses Instrument wurde an Bord eines NASA-Landers entwickelt.
Trotz des seitlichen Liegens des Landers betonten sowohl das Unternehmen als auch die NASA die Meilensteine der Mission, darunter die erste sanfte Landung eines kommerziellen Raumfahrzeugs auf dem Mond seit Apollo 17 im Dezember 1972.
In einem Update vom 26. Februar gab Intuitive Machines bekannt, dass die Kommunikation mit dem gekippten Odysseus-Mondlander voraussichtlich nur noch einen Tag dauern wird, eine wesentlich kürzere Zeitspanne als zuvor erwartet. Der Börsenkurs von Intuitive Machines reagierte negativ auf die Nachrichten, und die Aktien fielen um mehr als ein Drittel.
Der Landeort der IM-1 wurde nun anhand von Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA identifiziert, die am 26. Februar veröffentlicht wurden. Laut Intuitive Machines zeigen die Bilder, dass das Raumfahrzeug etwa 1,5 Kilometer von seinem beabsichtigten Landeplatz in der Nähe des Kraters Malapert A aufgesetzt hat. Crain sagte bei der Pressekonferenz am 23. Februar, dass er aufgrund der Leistung des optischen Navigationssystems des Raumfahrzeugs eine Landegenauigkeit von zwei bis drei Kilometern erwartet habe.
Allerdings könnte dieser Ort die Landung kompliziert haben. Der Landeplatz wird von der NASA als ein “degradierter” Krater von etwa einem Kilometer Durchmesser beschrieben. Die Neigung des Landeplatzes beträgt relativ steile 12 Grad, was Mark Robinson, der Hauptermittler für die LRO-Kamera, in einem Beitrag zu den Bildern als “sportlich” bezeichnete.