Durch fahlbelaubte Bäume mit müdem Ton der Herbstwind singt;
die sehnsuchtsbange Weise klingt des Nachts in meine Träume.
Ach, alle Blumendüfte, das Farbenspiel der Rosenzeit,
die ganze Sonnenseligkeit zerstoben in die Lüfte!
Verstummt ist Scherz und Kosen.
Die mir geblüht in tiefster Brust, das alte Leid, die alte Lust
sie starben mit den Rosen!
Nun will kein Stern mehr scheinen.
Der Himmel trüb und wolkenschwer, das Haupt so müd’ das Auge leer …
Ich hab verlernt das Weinen!
Und wenn die Sehnsuchtslieder der Nachtwind auf den Fluren singt,
in meinem Herzen hallt und klingt sein traumhaft Rauschen wider.

Clara Müller