Du meinst, daß Nacht und Frost die Glut verscheuchten,Weil Flammen nicht mehr heiß in Dunkel schwellen –Mich sättigt wunschlos das gestillte Leuchten,In dessen Hut sich Weg und Ferne hellen.Ich spüre, wie auf immer uns vereineDer Glanz, den unvergessne Tage spenden,Und trage still, wie in geweihtem Schreine,Ihr Heiligstes in unbeschwerten Händen.Ich weiß mich fahrlos, was mir auch begegnet,Und nah, wie auch ins Ferne Schicksal ladet,Ich fühle jedes Glück von Dir gesegnetUnd jede Schönheit nur durch Dich… weiterlesen

Was war da versammelt für Herrlichkeit?Was hat da verblutet für Herzeleid?Da war aller Lust, allem Leide gerechtIm Kommen und Gehen manch stolz‘ GeschlechtVor alter Zeit! Die Mauern, die öden, sie ragen weit,Kein Hall mehr in ihnen von Lust noch Streit;Die Chronik erzählet wohl manche Mär‘,Die Steine verschweigen Nutz und Lehr‘Aus alter Zeit! Und wenn dann dich, Wandrer, hinabgeleit’tDie Wehmut ob menschlicher Nichtigkeit,Bedenke, wie wenig an Frist vergeht,So wird auch veröden die unsre Statt‘Gleich alter Zeit!… weiterlesen

Der Frost hat mir bereifet des Hauses Dach;Doch warm ist mir’s geblieben im Wohngemach.Der Winter hat die Scheitel mir weiß gedeckt;Doch fließt das Blut, das rote, durch’s Herzgemach.Der Jugendflor der Wangen, die Rosen sindGegangen, all gegangen einander nach.Wo sind sie hingegangen? in’s Herz hinab:Da blühn sie nach Verlangen, wie vor so nach.Sind alle Freudenströme der Welt versiegt?Noch fließt mir durch den Busen ein stiller Bach.Sind alle Nachtigallen der Flur verstummt?Noch ist bei mir im stillen… weiterlesen

Winter, du rauher Mann,Winter, ich lieb‘ dich nicht!Zitternd vor deinem FrostStrebe ich auf zum Licht. Fritz Lemmermayer… weiterlesen

Prag, Ende März 1922 Nun habe ich Ihnen schon so lange nicht geschrieben Frau Milena, und auch heute schreibe ich nur infolge eines Zufalls. Entschuldigen müßte ich mein Nichtschreiben eigentlich nicht, Sie wissen ja, wie ich Briefe hasse. Alles Unglück meines Lebens – womit ich nicht klagen, sondern eine allgemein belehrende Feststellung machen will – kommt, wenn man will, von Briefen oder von der Möglichkeit des Briefeschreibens her. Menschen haben mich kaum jemals betrogen, aber… weiterlesen

Hast du nur ein Wort zu sagenNur ein‘ Gedanken dannLass es Liebe seinKannst du mir ein Bild beschreibenMit deinen Farben dannLass es Liebe seinWann du gehstWieder gehstSchau mir noch mal ins GesichtSag’s mir oder sag es nichtDreh dich bitte noch mal umUnd ich seh’s in deinem BlickLass es Liebe seinLass es Liebe seinHast du nur noch einen TagNur eine Nacht dannLass es Liebe seinHast du nur noch eine Frage, die ich nie zu fragen wage… weiterlesen

Es nimmt mich eigentlich wunder, warum ich diese kindischen Träume aufschreiben mag. Jedoch kommt es von der glücklichen Stimmung, in welche mich diese einfachen Spiele der träumenden Seele auch noch nach dem Erwachen versetzen. Wenn ich auch einst nichts Lesenswertes mehr in dem Aufgeschriebenen finde, so wird mich doch beim Anblick der jeweiligen Daten eine dunkle süße Erinnerung befallen eines still genossenen schuldlosen Glückes. Gottfried Keller… weiterlesen

von Kevin Drewes Nach riesigem Erfolg und einem Laufzeitrekord im Plymouth Theatre am Broadway und mehreren erfolgreichen Spielzeiten in verschiedenen deutschen Theaterbühnen (zuletzt 2019 im Theater Dortmund) hat sich jetzt das Staatstheater Darmstadt für ihre Spielzeit die Dienste von Alexander Klaws und seiner Ehefrau Nadja Scheiwiller (spielt die Lucy Harris) gesichert. Nach intensiver Vorbereitung war die Spannung groß – kann Klaws auch diese Doppelrolle? Alexander Klaws gelingt SpagatMit gewohnt vollem Einsatz und viel Leidenschaft schafft… weiterlesen

Allein es wäre mir leid bis heute gelebt zu haben, ohne dass die Erfahrung uns gelehrt hätte, dass der Zweck des Lebens nicht auf die Gewöhnung an diese oder jene Lebensweise hinausläuft, sondern dass das Wesentliche immer bleibt, durch so viele neue Verhältnisse, in welche wir geworfen werden, immer wieder von einer andern Seite auf uns selbst zurückgehen zu müssen, uns selbst immer näher und inniger kennenzulernen, und in dieser Kenntnis selbst immer humaner oder… weiterlesen

In mir fühle ich es wie ein leises Gewebe, ein Vibrieren, ein Flügelschlagen, ein zitterndes Ausruhen, ein Atemanhalten: wenn ich einst malen kann, werde ich auch das malen. Paula Modersohn-Becker… weiterlesen