Die Seltenbachschlucht bei Klingenberg (Lkr. Miltenberg) zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Die Gesteinsschichten dort erzählen von der Erdgeschichte. Die dichtbewachsene Schlucht ist Lebensraum für Amphibien aller Art.

Schon immer zog die Seltenbachschlucht die Wanderer an, berichtet Gästeführerin Annette Süß. Seit 2011 zählt die Schlucht offiziell zu den 100 schönsten Geotopen in ganz Bayern. Die Flüsse der Eiszeit haben am Rand von Klingenberg eine tiefe Schlucht entstehen lassen. Heute fließt der schmale Seltenbach durch das enge Tal und gibt ihm seinen Namen. Vor etwa zwei Millionen Jahren ist die Schlucht entstanden, erklärt Süß. Nach Einschätzung der Gästeführerin bietet sich den Wanderern in der Seltenbachschlucht die ideale Gelegenheit, die einzelnen Schichten des blanken Buntsandsteins zu sehen. “Das hat man ganz selten!”, erzählt sie.

Refugium für Amphibien

Durch die Schlucht führt ein etwa einen Kilometer langer Weg. Auf 15 Holzbrücken überquert man immer weider den Seltenbach. In kleinen Seitenschluchten finden sich Wasserfälle, vielerorts liegen umgestürzte oder zusammengewachsene Bäume. Mit ein wenig Glück können Besucher Molche oder Feuersalamander beobachten. Am Ende der Schlucht erreicht man den Arme-Sünder-Weg, der zu einem Galgen führt, an dem bis 1803 Hinrichtungen stattfanden. Am oberen Ausgang der Schlucht befindet sich zudem das alte Klingenberger Tonbergwerk mit seinen Förderbändern, wo es viel zu entdecken gibt. Das Bergwerk schloss Ende 2011.

Sortieranlage Altes Tonwerk

Text: https://www.br.de/franken/inhalt/mainfranken/seltenbachschlucht-klingenberg-100.html

Seltenbachschlucht – Klingenburg Runde von Mechenhard

Die Clingenburg wurde im Jahr 1177 von Conradus Colbo, dem Mundschenk Kaiser Friedrich Barbarossas erbaut. Die Flankenmauern der Burg reichten bis ins Tal hinab, weshalb sich Handwerker, Kaufleute, Winzer und Fischer hier ansiedelten. Dadurch entstand die heutige Altstadt. Den gesamten Besitz um Klingenberg brachte die Witwe von Conradus in ihre zweite Ehe mit Conrad von Bickenbach. Diese Ehe begründete das neue Geschlecht der Bickenbacher, aus der in den folgenden 250 Jahren viele einflussreiche Männer und Frauen wie Domherren, Äbtissinnen, ein Fürstabt und ein Meister des Deutschen Ordens hervorgingen.

Blick auf Klingenberg am Main vom Sonnenweg (Klingenburg)

Unsere Sonntagsrunde: Marienkapelle Mechenhard – Seltenbachtalschlucht – Clingenburg – Sonnenweg – Röllfeld – Esskastanienlehrpfad – Hasenstallweg – Altenbrunnweg – Mechenhard => 16.1km

1849 erwarben Matthäus und Katharina Elbert, die 1841 nach Amerika ausgewandert waren, im Hafen von New York eine geschnitzte Statue der Schmerzhaften Muttergottes, ließen sie renovieren und schenkten sie ihrem Heimatort Mechenhard. Die Gemeinde erbaute für die Pieta am Ortsausgang in Richtung Erlenbach eine kleine Kapelle im neugotischen Stil, die 1859 eingeweiht wurde.