Mein Garten ist ein Liederbuch,
Die Rosen und Reseden
Verstreuen weichen Wohlgeruch,
Im Wind die Bäume reden;
Sie flüstern Märchen mancherlei
Aus meines Lebens Gängen,
Wie oft ich Tor gewesen sei
Im Säumen und im Drängen.

Doch ob ich oft das Glück verschlief
In Lenz- und Sommerwinden,
Umsonst die Füße blutig lief,
Mich an ein Ziel zu finden –
Ich traure nicht. Was kam und schied,
Verzichten und Erwarten,
Geht wie ein fernes, altes Lied
Traumhaft durch meinen Garten.

Jakob Christoph Heer