Du, der ich’s nicht sage, dass ich bei Nacht weinend liege,
deren Wesen mich müde macht wie eine Wiege.
Du, die mir nicht sagt, wenn sie wacht meinetwillen:
wie, wenn wir diese Pracht ohne zu stillen in uns ertrügen?

Sieh dir die Liebenden an, wenn erst das Bekennen begann, wie bald sie lügen.

Du machst mich allein. Dich einzig kann ich vertauschen.
Eine Weile bist du’s, dann wieder ist es das Rauschen,
oder es ist ein Duft ohne Rest.
Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren,
du nur, du wirst immer wieder geboren:
weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.
Rainer Maria Rilke