Der Rheinsteig verläuft hier oberhalb von Rhöndorf, einem Ortsteil Bad Honnefs, zwischen dem Drachenfelsen im Norden und der Löwenburg inmitten des Siebengebirges im Osten. Unmittelbar hinter dieser Tafel zeigt ein kleiner Pfad vom Rheinsteig ab talwärts direkt auf den „Ziepchensplatz” (5min), dem Zentrum Rhöndorfs.


Der Siedlungsraum, den man von hier in südlicher Richtung überblickt, geht weit in die Geschichte zurück. Rhöndorf wird in einer Urkunde eines Kölner Erzbischofs 970 zum ersten Mal erwähnt. Die Jahrhunderte haben jedoch vor allem auch durch einen verheerenden Brand 1689 nur wenige Spuren hinterlassen. Erst seit Beginn des 18. Jahrhunderts weist der Ort Reste einer einheitlichen Fachwerksbebauung auf, besonders in der Umgebung des Wahrzeichens Rhöndorfs – der Marienkapelle – und an der vom Bach durchflossenen Löwenburgstraße. Hier zeigt sich am ehesten der historische und idyllische Charakter eines ehemaligen Weindorfs. Heute besteht Rhöndorf aus einer bunten Mischung herrschaftlicher Villen aus der Gründerzeit, ehemaliger Gewerbe- und Weinbaubetriebe und anspruchsvollen modernen Wohngebäuden, die vor allem ihre Entstehung dem damaligen Regierungssitz in Bonn (14 km) verdanken.
Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges ist für den historisch und politisch Interessierten das Wohnhaus Konrad Adenauers und das dazugehörige Museum (15 min. markierter Weg). Hier werden Ausschnitte aus dem Leben und Wirken des 1. Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland gezeigt, die einen lebendigen Eindruck des deutschen und europäischen Politikers vermitteln. Das Grab Konrad Adenauers, der auch am öffentlichen Leben in Rhöndorf interessiert teilnahm, befindet sich auf dem Waldfriedhof am Rheinsteig Richtung Löwenburg (15 min.).


Rund um den Ziepchensplatz oder nahe dabei gelegen befinden sich viele gastronomische und Beherbergungsbetriebe, wie Cafés, Weinstuben, Gaststätten, Restaurants und Hotels, die speziell auf Wanderer eingestellt sind. Dazu kommen Geschäfte für den täglichen Bedarf und eine Apotheke. Rhöndorf besitzt einen eigenen Bahnhof (15 min.), eine Haltestelle der Straßenbahn (15 min.) nach Bonn und Siegburg und ist an das Omnibus-Liniennetz angeschlossen.
Blickt man direkt von hier aus hinunter, so sieht man zunächst Rhöndorf mit dem „Ziepchensplatz” und die Rhöndorfer Kirche. Dahinter im Süden liegt Bad Honnef mit den beiden Rheininseln Grafenwerth und Nonnenwerth. Zu erkennen ist das türkisfarbene Hauptverwaltungsgebäude der ehemaligen Firma Penaten. Im Hintergrund jenseits des Rheins sieht man den Rolandsbogen, darunter liegt in Rolandseck das Hans-Arp-Museum mit dem historischen Bahnhof. Noch weiter hinten liegt Oberwinter, darüber im Dunst verlaufen die Höhenzüge der Eifel.

Schaut man in nördliche Richtung, so beherrscht der Drachenfels das Bild. Dies ist von der Rheinquelle her gesehen der letzte besonders schöne landschaftliche Höhepunkt, bevor der Rhein von nun an in flacher Landschaft seiner Mündung in die Nordsee zuströmt.
Deutlich erkennbar ist der tagaus, tagein rege Schiffsverkehr. Der Rhein ist die Schifffahrtsstrecke mit der höchsten Tonnage in Europa. Die Bahnlinien beiderseits des Ufers gelten als die am dichtesten befahrenen Schienenstrecken der Welt.
Der Rhein ist wieder – was die Wasserqualität anbetrifft – zum Baden geeignet, dank erheblicher Anstrengungen zur Klärung kommunaler und industrieller Abwässer. In Bad Honnef wird auch wieder Rheinwasser zu Trinkwasser aufbereitet. Zugenommen hat der Bestand an Muscheln und Fischen.

Etappe Königswinter – Bad Honnef (Nord-Süd)

https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/rheinsteig-02.-etappe-koenigswinter-bad-honnef-nord-sued-/2807797/#dm=1