Walpurgisnacht vorbei!Es stürmt und wetterleuchtet,Den Einzug hält der Mai,Von Dämmergrau’n umfeuchtet. An Felsen Flutgeroll,Verglimmend Sterngefunkel,Im Wald schlägt sehnsuchtsvollDie Drossel tief im Dunkel. Die Windfahn‘ krächzt am Dach,Der Uhu im Geklüfte;Was wispert wie ein AchVerhallend in die Lüfte? Ein Hexchen ist’s, die justVom Blocksberg heimgefahren,Beschneit die volle BrustUnd Blüten in den Haaren. Am grünen FensterbrettDa duften die Violen;Sie wirft sich auf ihr BettMit schwerem Atemholen. Die Händchen ruhn im Schoß,Ein Schleier hängt zerrissenUm ihr Gesichtchen los,Sie… weiterlesen

Wie ist es denn gekommen?Es war wie ein Traum!Es hat uns mitgenommenWie Blätter am Baum, Die einsam über gebliebenVom Winter sind,Und die zusammengetriebenDer Frühlingswind, Und die aneinander schmiegenSich eng und dicht –Wohin sie mitsammen fliegenSie wissen’s nicht. Anton Alfred Noder… weiterlesen

Meine Augen sind da für das Licht,für das Grün des Frühlings,für das Weiß des Schnees,für das Grau der Wolken,für das Blau des Himmels,für die Sterne der Nacht.Mein Mund ist da für das Wort,für das gute Wort,auf das einer wartet.Meine Lippen sind da für den Kußund meine Hände,um zärtlich und sanft zu sein,um zu streichelnund Trost zu spenden,und meine Füße,um den Weg zu meinem Nächsten zu gehen.Mein Herz ist da für die Liebe,für die Wärme,für jene,… weiterlesen

Es gibt soviel Trauriges in der Welt und soviel Schönes, und das Schöne scheint um so fragiler und verwundbarer, um so unendlicher kostbarer. Es gibt Zeiten, in denen das Traurige zu mächtig scheint und uns zu zerstören droht. Doch in diesen Augenblicken stärkt sich das Schöne und tritt umso klarer und strahlender hervor. Das Schöne hat die Kraft, uns zu trösten und zu erheben, wenn wir glauben, dass alles verloren ist. Hugo von Hofmannsthal… weiterlesen

Weine nicht, weine nicht wieder,Uralter Frühling kommt bald.Dann nisten in Wolken die Lieder,Dann unter nickenden BäumenSäumen Blumen Verliebten die Wege,Bis in den zufriedenen Wald.Dort sitzt das Glück im Gehege,Und das Glück ist blind und taub.O Mädchen, glaube dem Liede:Auch die Träne wird einmal zu Staub. Max Dauthendey… weiterlesen

Jene Wolke will ich neiden,die dort oben schweben darf!Wie sie auf besonnte Heidenihre schwarzen Schatten warf.Wie die Sonne zu verdüsternsie vermochte kühn genug,wenn die Erde lichteslüsterngrollte unter ihrem Flug.All die goldnen Strahlenflutenjener Sonne wollt auch ichhemmen! Wenn auch für Minuten!Wolke! Ja, ich neide dich! Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Ich weiß hinterm Erlbusch einen Platz,einen Winkel, da möcht ich sterben –Weißt auch warum? Da liegt mein Schatz,da ging mein Glück in Scherben.Da liegt er, ach, schon so manches Jahrin der kühlen Erde begraben;der Sturm braust über den Hügel fort,am Wegrain krächzen Raben.Das Riedgras wächst und die Wolken ziehn,manch Wandrer geht still vorüber,die alte Friedhofmauer stimmtseine Lebensfreude trüber.Du Friedhofsmauer, du Rasenstreif,wer wollt deinen Reichtum ergründen?Hier ists, wo alle Quellen der Weltins Meer der Ewigkeit münden.… weiterlesen

Die Menschen lassen sich so leicht von der Natur stimmen und bestimmen. Sie lachen im Frühling, sind traurig am Herbsttag; sie haben Sehnsucht, wenn die Wolken am Himmel ziehen, und wollen mit den Quellen plaudern und mit den Stürmen fliegen. Die Natur ist gefühllos ihnen gegenüber; sie sendet einen Regenschauer auf den bunten Hochzeitszug, sie läßt über einem offenen Grabe die Lerchen jubilieren und die Schmetterlinge tanzen.Paul Keller Vom 20. bis 23. April lädt der… weiterlesen

Gescheiterter Erstflug eines Giganten: Das von SpaceX entwickelte Starship hat am heutigen 20. April seinen zweiten Startversuch absolviert – und ist explodiert. Nach zunächst gelungenem Liftoff gegen 15:30 Uhr unserer Zeit schien die erste Brennstufe abzulaufen wie geplant. Doch als nach mehr als drei Minunten die Abtrennung der Super-Heavy-Rakete erfolgen sollte, scheiterte dies. Stattdessen trudelte das Ensemble und explodierte kurz bevor vier Minuten Flugzeit erreicht wurden. Dieser Testflug war ein kleiner Schritt in einem großen… weiterlesen

in das sich immer reinere Wolken drängen,Und drunter alle Weiß in Übergängen,und drüber jenes dünne, große Grau,warmwallend wie auf roter Untermalung,und über allem diese stille Strahlungsinkender Sonne.in sich bewegt und von sich selbst gehalten,Gestalten bildend, Riesenflügel, Faltenund Hochgebirge vor den ersten Sternenund plötzlich, da: ein Tor in solche Fernen,wie sie vielleicht mir Vögel kennen… Rainer Maria Rilke… weiterlesen