Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos. Alles andere ist von hier aus so weit weg. Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen, als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt. Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt. Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt. Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst. Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut.… weiterlesen

Die Vogelbeer hat sich rot hingehängt, Die Vogelbeer, die aus dem Grün rot drängt. Die roten Büschel im Blau und Grün Sie wollen, sagt man, als Zeichen glüh’n, Ein langer Winter soll es werden, Ein langes Dunkel zum heimlichen Küssen auf Erden. Max Dauthendey… weiterlesen

… aus den Ruten haben wir Pfeile gebaut und sie bis aufs Dach hinauf geschossen. Als wir auf der Mauer saßen und den Dampflokomotiven nachsahen und voller Angst auf die andere Seite herüber sprangen, denn dort gab es die besten Ruten. Und wenn Du heut die Augen schließt, kannst du sie noch riechen. So riecht nur der Herbst, so riechen nur die Erinnerungen an die Kindheit… Happy Birthday, Mom.… weiterlesen

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum, Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, Die schönsten Früchte ab von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier der Natur! Dies ist die Lese, die sie selber hält, Denn heute löst sich von den Zweigen nur, Was von dem milden Strahl der Sonne fällt. Friedrich Hebbel… weiterlesen

Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest. Und lass dir jeden Tag geschehen so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken lässt. Sie aufzusammeln und zu sparen, dass kommt dem Kind nicht in den Sinn. Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie so gern gefangen waren, und hält den lieben jungen Jahren nach neuen seine Hände hin. Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Füllest wieder Busch und Tal, still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud’ und Schmerz in der Einsamkeit… Johann Wolfgang von Goethe… weiterlesen

Aus geducktem Wetterunterstand in die freien Klärungen zu dringen: Land war klar wie klare Flüssigkeit; jeder Hof fing an, sich zu besingen, so als wäre größtestes Vollbringen heimlich in geringen Dienst gereiht. Und dann wandten wir uns: siehe: vor Regenprunk verbrauchter Finsternisse mit der Flutung jener Himmelsrisse hingebognes Augentor. Drunter klarer noch das linke Land: ernst, in einem Vorgefühl von Abend, mundhaft schweigend, tief getrunken habend, und mit starken Blumen zugewandt. Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Rings ein Verstummen, ein Entfärben: Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln, Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln; Ich liebe dieses milde Sterben. Von hinnen geht die stille Reise, Die Zeit der Liebe ist verklungen, Die Vögel haben ausgesungen, Und dürre Blätter sinken leise. Nikolaus Lenau… weiterlesen

Hast du alles probiert? Hast du alles versucht? Hast du alles getan? Wenn nicht, fang an! Hast du wirklich gelebt? Hat deine Welt sich wirklich gedreht? Hast du alles getan? Wenn nicht, fang an! Was willst du sagen? Wen willst du fragen? Was willst du erleben und was willst du geben? Wer gibt dir den Frieden und was ist liegengeblieben? Ich kann deinen Herzschlag hören, keiner wird dich zerstören Du bist am Leben, Du bist… weiterlesen