Winter, du rauher Mann,Winter, ich lieb‘ dich nicht!Zitternd vor deinem FrostStrebe ich auf zum Licht. Fritz Lemmermayer… weiterlesen

Prag, Ende März 1922 Nun habe ich Ihnen schon so lange nicht geschrieben Frau Milena, und auch heute schreibe ich nur infolge eines Zufalls. Entschuldigen müßte ich mein Nichtschreiben eigentlich nicht, Sie wissen ja, wie ich Briefe hasse. Alles Unglück meines Lebens – womit ich nicht klagen, sondern eine allgemein belehrende Feststellung machen will – kommt, wenn man will, von Briefen oder von der Möglichkeit des Briefeschreibens her. Menschen haben mich kaum jemals betrogen, aber… weiterlesen

Hast du nur ein Wort zu sagenNur ein‘ Gedanken dannLass es Liebe seinKannst du mir ein Bild beschreibenMit deinen Farben dannLass es Liebe seinWann du gehstWieder gehstSchau mir noch mal ins GesichtSag’s mir oder sag es nichtDreh dich bitte noch mal umUnd ich seh’s in deinem BlickLass es Liebe seinLass es Liebe seinHast du nur noch einen TagNur eine Nacht dannLass es Liebe seinHast du nur noch eine Frage, die ich nie zu fragen wage… weiterlesen

Es nimmt mich eigentlich wunder, warum ich diese kindischen Träume aufschreiben mag. Jedoch kommt es von der glücklichen Stimmung, in welche mich diese einfachen Spiele der träumenden Seele auch noch nach dem Erwachen versetzen. Wenn ich auch einst nichts Lesenswertes mehr in dem Aufgeschriebenen finde, so wird mich doch beim Anblick der jeweiligen Daten eine dunkle süße Erinnerung befallen eines still genossenen schuldlosen Glückes. Gottfried Keller… weiterlesen

von Kevin Drewes Nach riesigem Erfolg und einem Laufzeitrekord im Plymouth Theatre am Broadway und mehreren erfolgreichen Spielzeiten in verschiedenen deutschen Theaterbühnen (zuletzt 2019 im Theater Dortmund) hat sich jetzt das Staatstheater Darmstadt für ihre Spielzeit die Dienste von Alexander Klaws und seiner Ehefrau Nadja Scheiwiller (spielt die Lucy Harris) gesichert. Nach intensiver Vorbereitung war die Spannung groß – kann Klaws auch diese Doppelrolle? Alexander Klaws gelingt SpagatMit gewohnt vollem Einsatz und viel Leidenschaft schafft… weiterlesen

Allein es wäre mir leid bis heute gelebt zu haben, ohne dass die Erfahrung uns gelehrt hätte, dass der Zweck des Lebens nicht auf die Gewöhnung an diese oder jene Lebensweise hinausläuft, sondern dass das Wesentliche immer bleibt, durch so viele neue Verhältnisse, in welche wir geworfen werden, immer wieder von einer andern Seite auf uns selbst zurückgehen zu müssen, uns selbst immer näher und inniger kennenzulernen, und in dieser Kenntnis selbst immer humaner oder… weiterlesen

In mir fühle ich es wie ein leises Gewebe, ein Vibrieren, ein Flügelschlagen, ein zitterndes Ausruhen, ein Atemanhalten: wenn ich einst malen kann, werde ich auch das malen. Paula Modersohn-Becker… weiterlesen

Und Seel in Seele neu begnadetumschreiten sie die alte Ahnengruft.In den verschneiten Wäldern badetder goldenblaue Morgenduft.Und Hand in Hand vorbei an Baum und Baumerzählt der Mann dem Weib einen Traum: Es war, als ging ich irr auf Schicksalswegen,und nur das Eine wusste ich:ich kam vom Tod und ging dem Tod entgegen –da fand ich in der dunkeln Wüste Dich.Dein Haupt beschirmend hob zur Sternenzoneein Palmbaum seine starre schwarze Krone;doch eins der Blätter neigte sich,als sollten… weiterlesen

Das Feld ist weiß, so blank und rein,Vergoldet von der Sonne Schein,Die blaue Luft ist stille;Hell, wie KristallBlinkt überallDer Fluren Silberhülle. Der Lichtstrahl spaltet sich im Eis,Er flimmert blau und rot und weiß,Und wechselt seine Farbe.Aus Schnee herausRagt, nackt und kraus,Des Dorngebüsches Garbe. Von Reifenduft befiedert sindDie Zweige rings, die sanfte Wind‘Im Sonnenstrahl bewegen.Dort stäubt vom BaumDer Flocken PflaumWie leichter Blütenregen. Tief sinkt der braune TannenastUnd drohet, mit des Schnees LastDen Wandrer zu beschütten;Vom Frost… weiterlesen

Ein weißes Feld, ein stilles Feld.Aus veilchenblauer WolkenwandHob hinten, fern am Horizont,Sich sacht des Mondes roter Rand. Und hob sich ganz heraus und standBald eine runde Scheibe da,In düstrer Glut. Und durch das FeldKlang einer Krähe heisres Kräh. Gespenstisch durch die WinternachtDer große dunkle Vogel glitt,Und unten huschte durch den SchneeSein schwarzer Schatten lautlos mit. Gustav Falke… weiterlesen