Dinge komm′n, Dinge geh’nSinn und Unsinn des LebensKopf in′n Wolken, Kopf im SandHochgeflogen und so oft verbranntAlles dreht sich, und es dreht sich täglichDie Kraft in dir trägt und verrät dichMann im Spiegel, Hass oder LiebeEr treibt dich vor sich her und er macht dich müde Und du willst jemand anders seinNur wer kann das sein? Dir fällt keiner einUnd du willst nicht machen, was du machstUnd trotzdem sitzt du wieder hier, schreibst die ganze… weiterlesen

Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.… weiterlesen

“Ich vermisse das Heilige, es verschwindet allmählich aus unserer Welt. Das Geheimnis, das Wunderbare und Unerklärliche ist der tiefste Grund für Kunst. Wenn es das nicht mehr gibt, verschwindet auch sie. Dann ist alles durchdekliniert und sieht aus wie die Oberfläche eines iPhones. Das ist nicht mehr meine Welt. ‘In der Leere tastend, versuche ich den unsichtbaren weißen Faden des Wunderbaren zu erwischen!’, heißt es bei Giacometti.” Ferdinand von Schirach… weiterlesen

Ich habe mich oft gefragt, ob nicht gerade die Tage, die wir gezwungen sind, müßig zu sein, diejenigen sind, die wir in tiefster Tätigkeit verbringen? Ob nicht unser Handeln selbst, wenn es später kommt, nur der letzte Nachklang einer großen Bewegung ist, die in untätigen Tagen in uns geschieht? Jedenfalls ist es sehr wichtig, mit Vertrauen müßig zu sein, mit Hingabe, womöglich mit Freude. Die Tage, da auch unsere Hände sich nicht rühren, sind so… weiterlesen

Wieder duftet der Wald.Es heben die schwebenden Lerchenmit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war;zwar sah man noch durch die Aeste den Tag, wie er leer war, –aber nach langen, regnenden Nachmittagenkommen die goldübersonntenneueren Stunden,vor denen flüchtend an fernen Häuserfrontenalle die wundenFenster furchtsam mit Flügeln schlagen.Dann wird es still. Sogar der Regen geht leiserüber der Steine ruhig dunkelnden Glanz.Alle Geräusche ducken sich ganzin die glänzenden Knospen der Reiser. Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Vorbei der Winter, alles atmet aufLeben kriecht aus all’n Löchern rausBlüten überrenn’n jeden WimpernschlagDas erste Mal wieder Füße im GrasKinder spiel’n da hinten irgendwasEigentlich ein schöner TagIst nur grad hart, es leichtzunehm’nNicht alles schwarz zu seh’nBei all der Scheiße, die passiertIch will die Hoffnung nicht verlier’nIst grade hart, es leichtzunehm’nNicht alles schwarz zu seh’nBei all der Scheiße, die passiertIch will die Hoffnung nicht verlier’nWir stell’n uns wie die Kinder blind und taubWeder ‘n Wunder noch… weiterlesen

Da war ich mitten in der Nacht aufgewacht und leise aufgestanden und mit Zagen ans Fenster gegangen, und vor dem Fenster war es seltsam hell, gar nicht schwarz und todesfinster, wie ich mir vorgestellt hatte. Es sah alles dumpf und verwischt und traurig aus, große Wolken stöhnten über den ganzen Himmel, und die bläulich-schwarzen Berge schienen mitzufluten, als hätten sie alle Angst und strebten davon, um einem nahenden Unglück zu entrinnen. Die Pappeln schliefen und… weiterlesen

All der Tand, den Jugend schätzt,Auch von mir ward er verehrt,Locken, Schlipse, Helm und Schwert,Und die Weiblein nicht zuletzt.Aber nun erst seh ich klar,Da für mich, den alten Knaben,Nichts von allem mehr zu haben,Aber nun erst seh ich klar,Wie dies Streben weise war.Zwar vergehen Band und LockenUnd der ganze Zauber bald;Aber was ich sonst gewonnen,Weisheit, Tugend, warme Socken,Ach, auch das ist bald zerronnen,Und auf Erden wird es kalt.Herrlich ist für alte LeuteOfen und Burgunder rotUnd… weiterlesen

Wenn du die kleine Hand mir gibst,Die so viel Ungesagtes sagt,Hab ich dich jemals dann gefragt,Ob du mich liebst?Ich will ja nicht, daß du mich liebst,Will nur, daß ich dich nahe weißUnd daß du manchmal stumm und leisDie Hand mir gibst. Hermann Hesse… weiterlesen