Bedenken wir, dass die Wolken ein Stück Erde, Materie sind und ihr irdisches, materielles Leben in der Höhe, in Räumen führen, wo wir ausser ihnen nichts Stoffliches erblicken können, so leuchtet ihre Symbolik ohne weiteres ein. Sie bedeuten uns ein Weiterspielen des Irdischen im Entrückten, einen Versuch der Materie, sich aufzulösen, eine innige Gebärde der Erde, eine Gebärde der Sehnsucht nach Licht, Höhe, Schweben, Selbstvergessen. Die Wolken sind in der Natur, was in der Kunst die Flügelwesen, Genien und Engel sind, deren menschlich-irdische Leiber Flügel haben und der Schwere trotzen.
Hermann Hesse