In dein spiegelglattes Leben
Wirft das Schicksal eine Stunde.
Sieh, da wirbeln und erheben
Plötzlich Wellen sich vom Grunde –
Wellen, die verschlossen schliefen
Und nun aus dem schwarzen Schweigen
Ihrer unbekannten Tiefen
An die helle Fläche steigen
Und die Fläche überspülen
Ring um Ring, und Kreis and Kreise
Und sich in dein Leben wühlen
Tiefe weite neue Gleise …
Lange, wenn die Schicksalstunde
Schon versunken im Vergessen,
Ziehn noch immer ihre Runde
Jene Wirbel unermessen,
Und wenn längst die wunden Stellen
Sich geglättet, hörst du schlagen
Manchmal noch ans Ufer Wellen
Die von jener Stunde sagen.
Anton Alfred Noder