Wer darf ihn nennen?
Und wer bekennen: Ich glaub’ ihn?
Wer empfinden und sich unterwinden
Zu sagen: Ich glaub’ ihn nicht?
Der Allumfasser, der Allerhalter,
Fasst und erhält er nicht Dich, mich, sich selbst?
Wölbt sich der Himmel nicht da droben?
Liegt die Erde nicht hier unten fest?
Und steigen freundlich blickend
Ewige Sterne nicht herauf?
Schau’ ich nicht Aug’ in Auge dir,
Und drängt nicht alles nach Haupt und Herzen dir,
Und webt in ewigem Geheimnis unsichtbar sichtbar neben dir?
Erfüll’ davon dein Herz, so groß es ist,
Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,
Nenn’ es dann, wie du willst, nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!
Ich habe keinen Namen dafür! Gefühl ist alles;
Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut.
Goethe, Faust I, Marthens Garten (Gretchenfrage)