Herbstlich sonnige Tage, mir beschieden zur Lust,
euch mit leiserem Schlage grüßt die atmende Brust.
O wie waltet die Stunde nun in seliger Ruh’!
Jede schmerzende Wunde schließet leise sich zu.
Nur zu rasten, zu lieben, still an sich selber zu baun,
fühlt sich die Seele getrieben und mit Liebe zu schaun.
Jedem leisen Verfärben lausch ich mit stillem Bemühn,
jedem Wachsen und Sterben, jedem Welken und Blühn.
Was da webet im Ringe, was da blüht auf der Flur,
Sinnbild ewiger Dinge ist’s dem Schauenden nur.

Emanuel Geibel