
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz. „Wir sprachen über Verteidigungshilfe, Zusammenarbeit im Energiesektor und die Verschärfung der Sanktionen gegen den russischen Aggressor. Wir schätzen das hohe Niveau des Dialogs mit Deutschland und dessen Unterstützung in unserem Kampf!, twittert Selenskyj auf seinem Account.
Mehr als 100 Tschechen wollen aufseiten der Ukraine kämpfen
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat dem Antrag von 103 Tschechen stattgegeben, sich den ukrainischen Streitkräften im Kampf gegen die russischen Invasoren anzuschließen. Insgesamt gebe es etwa 400 solche Anträge, teilt das Verteidigungsministerium mit. Wie viele Tschechen bereits in der Ukraine kämpfen, war unklar. Tschechischen Bürgern ist es verboten, in ausländischen Armeen zu dienen. Wer es dennoch tut, riskiert eine Gefängnisstrafe. Ausnahmen müssen genehmigt werden.
Ukraine: Befreiung von Mariupol würde viele Opfer kosten
Die ukrainische Militärführung hat Hoffnungen gedämpft, die im Stahlwerk von Mariupol eingeschlossenen Kämpfer mit einer Offensive zu befreien. „Stand heute würde eine solche Operation zur Deblockierung eine beträchtliche Anzahl von Truppen erfordern, weil die ukrainischen Streitkräfte 150 bis 200 Kilometer von Mariupol entfernt sind», sagt der stellvertretende Generalstabschef Olexij Hromow. Weil die russischen Truppen zudem inzwischen mächtige Verteidigungsanlagen gebaut hätten, koste ein solcher Einsatz viele Opfer.
Sanktionen gegen Russland: Millionenbeträge gesperrt
Im Rahmen der Russland-Sanktionen hat Deutschland bislang eine Geldsumme von mehr als 130 Millionen Euro eingefroren. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums nannte in Berlin für den Stichtag 29. April einen Gesamtbetrag von 137,9 Millionen Euro. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um reine Geldbeträge und nicht um andere Vermögenswerte wie etwa Villen oder Jachten. Die EU-Staaten hatten die Strafmaßnahmen gegen Oligarchen und Geschäftsleute wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt.
Ukraine-Flüchtlinge: Lage am Hauptbahnhof in Prag spitzt sich zu
Aufgrund des anhaltenden Zustroms an Flüchtlingen aus der Ukraine hat sich die Lage am Hauptbahnhof in Prag zugespitzt. Der tschechische Innenminister Vit Rakusan kündigt an, ein Ausweichquartier aufzubauen. „Wir lassen die Menschen nicht auf den Gängen schlafen“, schrieb der konservative Politiker bei Twitter. Die Feuerwehr wurde beauftragt, im Stadtteil Troja ein Zeltlager für rund 150 Menschen zu errichten, weil alle verfügbaren Kapazitäten für eine Unterbringung ausgeschöpft sind. Auch Nichtregierungsorganisationen sollen eingebunden werden.
Seit Beginn der russischen Invasion haben mehr als 337.000 Menschen aus der Ukraine in Tschechien Zuflucht gefunden und eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Die Regierung kündigt nun genauere Kontrollen der Schutzsuchenden an.
Guterres: Es wird weitere Evakuierungen geben
Nach der Evakuierung von Zivilisten aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol wird es laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres weitere ähnliche Operationen geben. „Wir sind in Kontakt mit den Behörden in der Ukraine und in Russland, um ähnliche Initiativen voranzutreiben“, sagt Guterres in Wien bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Österreichs Kanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg. Solange diese Operationen noch nicht abgeschlossen sind, sollen sie aber nicht öffentlich gemacht werden. „Wir wollen nicht, dass hier zuviel zu früh gesagt wird“, sagt Guterres.
Russland liefert offenbar gestohlenes Getreide an Syrien
Ein russisches Schiff mit mutmaßlich in der Ukraine gestohlenem Getreide ist nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP in Syrien eingetroffen. Von der AP analysierte Satellitenbilder des Unternehmens Planet Labs PBC vom Dienstag zeigten demnach die unter russischer Flagge fahrende „Matros Pozynich“ im Hafen der Stadt Latakia an der Mittelmeerküste.
Der Mitgründer des Online-Unternehmens TankerTrackers.com, Samir Madani, sagt, auch er glaube, dass es sich bei dem in Latakia angedockten Schiff um die „Matros Pozynich“ handele, und zwar aufgrund ihrer Abmessungen und der letzten bekannten Position. Das Schiff schaltete seine Transponder vor fast einer Woche vor der Mittelmeerinsel Zypern aus.
Selenskyj meldet Erfolge ukrainischer Truppen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Erfolge der Streitkräfte in der Verteidigung gegen Russlands Angriffstruppen gemeldet. Dem ukrainischen Militär gelinge es, die russischen Kräfte allmählich aus Charkiw im Nordosten des Landes hinauszudrängen.
Gazprom bestätigt reduzierten Gas-Transit durch Ukraine
Der russische Energieriese Gazprom hat bestätigt, dass weniger Gas durch die Ukraine in Richtung Europa geleitet wird. „Gazprom liefert am 11. Mai russisches Gas im Umfang von 72 Millionen Kubikmetern für den Transit durch das Gebiet der Ukraine“, sagte Unternehmenssprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge. Am Vortag habe das Auftragsvolumen noch bei 95,8 Millionen Kubikmetern gelegen. Die Ukraine hatte am Dienstag mitgeteilt, den Transit von russischem Gas im Gebiet Luhansk im Osten kriegsbedingt einstellen zu müssen. Am Mittwochmorgen zeigten bereits Daten des Netzbetreibers OGTSU, dass für den Tag nur noch Aufträge des russischen Energieriesen Gazprom angenommen wurden, bei denen Gas in eine Station auf russischem Staatsgebiet gepumpt wird.
Die Ukraine bereitet nach Daten des Netzbetreibers OGTSU einen für Mittwoch angekündigten Transit-Stopp für russisches Gas durch die Region Luhansk im Osten vor. Das kann auch Auswirkungen auf die Versorgung in Europa haben. Für die Durchleitung durch die Sojus-Pipeline in Richtung Westen wurden für diesen Tag nur noch Aufträge des russischen Energieriesen Gazprom angenommen, bei denen Gas in eine Station auf russischem Staatsgebiet gepumpt wird, wie aus Daten des ukrainischen Gasnetzbetreibers OGTSU von Mittwochmorgen hervorgeht. Auch Nachrichtenagenturen in Moskau beriefen sich auf diese Angaben. Eine offizielle Mitteilung mit einer Bestätigung des tatsächlich erfolgten Teil-Transitstopps gab es von ukrainischer Seite zunächst nicht.
Selenskyj verkündet Erfolgsmeldung aus Charkiw
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldet Erfolge der Streitkräfte in der Verteidigung gegen Russlands Angriffstruppen. Dem ukrainischen Militär gelinge es, die russischen Kräfte allmählich aus Charkiw im Nordosten des Landes hinauszudrängen, sagte Selenskyj in der Nacht zum Dienstag. Selenskyj lobt Mut und Opferbereitschaft der Truppen seines Landes im Kampf gegen die russische Armee.
„Ich bin all unseren Beschützern dankbar, die sich verteidigen und wirklich übermenschliche Stärke zeigen, um die Armee der Eindringlinge zu vertreiben“, sagte er am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html