An Orthodox priest Oleksandr sprays holy water on believers during the Orthodox Easter service at the remains of Trinity church in the village of Hostroluchchia, in Kyiv region, Ukraine April 24, 2022. REUTERS/Vladyslav Musiienko

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten in einer Ansprache zum orthodoxen Ostersonntag Mut gemacht. Der Präsident sprach von Hoffnung und einem Sieg für seine Nation. Selenskyj sagte in der Sophienkathedrale in Kiew, „der große Feiertag heute gibt uns große Hoffnung und unerschütterlichen Glauben, dass das Licht die Dunkelheit überwinden wird, das Gute das Böse überwinden wird, das Leben den Tod überwinden wird und deshalb die Ukraine sicherlich gewinnen wird!“ Selenskyj sagte, „an Ostern bitten wir Gott um große Gnade, unseren Traum wahr zu machen – das ist ein weiterer großer Tag, der Tag an dem großer Frieden der Ukraine zuteil wird.“

Russisches Militär: Lager mit Artilleriemunition in Region Charkiw zerstört
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine ukrainische Sprengstofffabrik, mehrere Artilleriedepots und Hunderte andere Ziele in der Ukraine angegriffen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, erklärte am Sonntag, das russische Militär habe präzisionsgelenkte Raketen eingesetzt, um die Fabrik nahe Pawlohrad in der Region Dnipro zu zerstören, die Schießpulver und Sprengstoff hergestellt habe. Konaschenkow sagte, russische Streitkräfte hätten zudem mehrere Lager mit Artilleriemunition in der Region Charkiw zerstört.

Die Ukraine wirft russischen Truppen auch eine Zwangsrekrutierung von Einwohnern in besetzten Gebieten vor. Neben jungen Menschen seien davon in den Regionen Cherson, Saporischja und Charkiw speziell auch Mediziner betroffen, schrieb die ukrainische Militäraufklärung bei Facebook. So sei medizinisches Personal aus der Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw unter Androhung von Hinrichtungen gezwungen worden, russische Soldaten an der Front zu behandeln.
Im Gebiet Saporischja suchten russisches Militär und Geheimdienstler nach Personen im Wehrpflichtigen-Alter, schrieb die Militäraufklärung weiter. Es heiße, dass sie russische Einheiten verstärken sollen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die Ukraine wirft russischen Behörden vor, Menschen aus besetzten Gebieten tief nach Russland zu transportieren. So seien 308 Ukrainer aus der lange belagerten Hafenstadt Mariupol mit dem Zug in die 8.000 Kilometer entfernte Stadt Nachodka im russischen Fernen Osten gebracht worden, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Von ihnen werde erwartet, sich russische Ausweispapiere zu besorgen und Arbeit zu suchen. Die Ukraine hatte bereits vielfach kritisiert, dass russische Truppen bei einigen Fluchtkorridoren aus umkämpften Städten nur die Ausreise nach Russland erlaubten. Moskau bestreitet, dass Menschen gegen ihren Willen ins Land gebracht würden.

Die Vereinten Nationen haben eine „sofortige“ Waffenruhe für die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol gefordert. „Wir brauchen sofort eine Pause von den Kämpfen, um Leben zu retten“, erklärte der UN-Ukraine-Koordinator Amin Awad. Zehntausende Menschen, darunter Frauen, Kinder und Ältere, seien in Gefahr und müssten umgehend aus der Stadt am Asowschen Meer gebracht werden. „Je länger wir warten, desto mehr Leben sind gefährdet“, erklärte Awad. „Morgen wird es zu spät sein.“

Merz: Bieten Koalition gemeinsamen Antrag zu Waffenlieferungen an
Unionsfraktionschef Friedrich Merz macht Druck auf die Ampel-Koalition für eine Entscheidung des Bundestags zu Waffenlieferungen an die Ukraine. „Wir bieten der Koalition einen gemeinsamen Entschließungsantrag an, mit dem Klarheit geschaffen wird, welche Waffen Deutschland bereit ist zu liefern“, sagte der Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion der „Süddeutschen Zeitung“. Die Zeitung zitiert aus dem Antragsentwurf der Union, Deutschland müsse „sich jetzt seinen Verbündeten in EU und Nato anschließen und einen entschlossenen Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Selbstverteidigungskräfte leisten – auch und gerade mit schweren Waffen“. Die deutschen Waffenlieferungen müssten „in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar“ intensiviert werden.

Britischer Politiker Dowden fordert von Deutschland mehr Unterstützung für Ukraine
Deutschland und Frankreich könnten aus Sicht der britischen Regierung mehr tun, um die Ukraine im Kampf gegen die russischen Streitkräfte zu unterstützen. „Es wäre gut, mehr von Frankreich und auch Deutschland zu sehen“, sagte Oliver Dowden, Minister ohne Geschäftsbereich und Vorsitzender der Konservativen Partei, dem Fernsehsender Sky News. Angesichts der Verstärkung der russischen Offensive im Osten und Süden der Ukraine müsse der Westen den Druck auf Moskau weiter erhöhen. „Der Westen muss erneut reagieren, und wir haben die Absicht, das zu tun“, sagte Dowden. „Es gibt den Wunsch bei uns allen, das zu tun, aber es wäre gut, mehr von Frankreich und auch Deutschland zu sehen“.

UN-Chef Guterres reist vor Besuch in Moskau und Kiew in die Türkei
UN-Generalsekretär António Guterres reist vor seinen Besuchen in Moskau und Kiew in die Türkei. Er werde am Montag von Präsident Recep Tayyip Erdogan empfangen, teilte Ankara am Sonntag mit. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland und sieht sich als Vermittler in Friedensgesprächen. Im März hatten sich Delegationen aus beiden Ländern in Istanbul getroffen.
Guterres reist am Dienstag weiter nach Moskau und wird dort von Kremlchef Wladimir Putin empfangen, am Donnerstag trifft er in der Ukraine unter anderem Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html