A view shows the gates of the Illich Steel and Iron Works damaged during Ukraine-Russia conflict in the southern port city of Mariupol, Ukraine April 15, 2022. REUTERS/Alexander Ermochenko

Mehr als 2.800 Menschen sind nach ukrainischen Angaben aus besonders umkämpften Gebieten im Osten des Landes herausgebracht worden.
Etwa 2.500 Flüchtlinge seien am Freitag in der Stadt Saporischschja im Süden angekommen, darunter 363 aus der schwer getroffenen Hafenstadt Mariupol, schrieb Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram.

Ukraine: Russland bombardiert Mariupol mit Überschallbombern
Russland soll im Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Regierung auch Überschallbomber im Einsatz haben. Aus Langstreckenbombern des Typs Tu-22M3 seien Bomben auf die besonders umkämpfte Hafenstadt Mariupol abgeworfen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk, in Kiew.
Motusjanyk betonte, dass Mariupol von russischen Truppen nicht vollständig eingenommen worden sei. Es gebe heftige Kämpfe, unter anderem im Hafengebiet und um das Stahlwerk „Iljitsch“. Russland behauptet seit Tagen, den Hafen komplett zu kontrollieren. Nach Angaben aus Moskau haben die russischen Truppen inzwischen auch das Stahlwerk unter Kontrolle.
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zum ersten Mal seit Beginn der Invasion Langstreckenbomber zum Angriff auf Mariupol eingesetzt. Russland konzentriere sich darauf, neben der seit Wochen belagerten Hafenstadt auch die Orte Rubischne und Popasna einzunehmen, sagt ein Ministeriumssprecher.

Raketenkreuzer wohl von ukrainischen Raketen getroffen
Der gesunkene russische Raketenkreuzer „Moskwa“ ist nach Angaben aus US-Kreisen wohl von zwei ukrainischen Raketen getroffen worden. Offenbar habe es auf russischer Seite Opfer gegeben, allerdings sei deren Zahl unklar, sagt ein Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Einschätzung entspricht der Darstellung der Ukraine, während von russischer Seite von einem Feuer und nachfolgenden Explosionen von Munition gesprochen wird. Die jeweiligen Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Mit der „Moskwa“ ist ein Stück russischer Militärgeschichte gesunken. Der Raketenkreuzer war 40 Jahre lang im Einsatz, unter anderem im Krieg gegen Georgien. Von 2018 bis Juli 2020 musste die „Moskwa“ nach Angaben der Firma Janes wieder für Reparaturen in die Werft. Unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges war das Schiff, das 16 Langstrecken-Raketen befördern kann, an der Attacke auf die Schlangeninsel vor der ukrainischen Küste beteiligt. Ein ukrainischer Soldat soll damals den später vielfach weiter verbreiteten Spruch geprägt haben: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!“

Das russische Verteidigungsministerium hatte den Untergang des Flaggschiffes der Schwarzmeerflotte am Abend bestätigt. Es sei in einem Sturm gesunken, während es zu einem Hafen geschleppt worden sei. Die „Moskwa“ sei nach einem Brand und der Explosion von Munition an Bord schwer beschädigt gewesen. Die russische Marine bombardiert ukrainische Städte am Schwarzen Meer weiterhin.

Nach Daten der Website „timanddate“ gab es in der zentralen Hafenstadt der Krim Sewastopol am Donnerstag nur leichten Regen und Windgeschwindigkeiten von etwa sieben km/h.

Russland weist EU-Diplomaten aus
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts hat Russland 18 Mitglieder der EU-Vertretung in Moskau des Landes verwiesen. Die EU-Mitarbeiter seien zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden und müssten Russland „in der nahen Zukunft verlassen“, teilte das russische Außenministerium mit. In den vergangenen Wochen hatten EU-Mitgliedstaaten dutzende russische Diplomaten ausgewiesen.
Nordmazedonien hat sechs russische Diplomaten des Landes verwiesen. Dies teilte das Außenministerium des Balkanlandes in Skopje mit. Die betroffenen Diplomaten hätten mit ihren Tätigkeiten gegen die geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Arbeit von diplomatischen Vertretungen verstoßen, hieß es in der Mitteilung.
Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Diplomaten verweist diese Formulierung in der Regel darauf, dass die Betroffenen spioniert haben. Es handelt sich um die zweite Ausweisung von russischen Diplomaten aus Nordmazedonien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar.

Russland hat Finnland und Schweden erneut vor den „Konsequenzen“ eines möglichen Nato-Beitritts gewarnt. Helsinki und Stockholm müssten „verstehen, welche Folgen ein solcher Schritt für unsere bilateralen Beziehungen und für die europäische Sicherheitsarchitektur insgesamt hat“, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag. Auch werde eine Mitgliedschaft Schwedens und Finnlands in der Nato „wahrscheinlich nicht zur Stärkung (ihres) internationalen Ansehens beitragen“, sagte die Sprecherin. Die Politik der Blockfreiheit der beiden Länder biete „ein verlässliches Sicherheitsniveau“, während die Mitgliedschaft in einem Militärbündnis „nicht in der Lage ist, ihre nationale Sicherheit zu stärken“. Beide Länder würden „sich automatisch an der Front der Nato wiederfinden“. Finnland hatte zuletzt erklärt, es werde in den nächsten Wochen über einen Antrag zur Nato-Mitgliedschaft entscheiden. Schweden diskutiert ebenfalls über einen Beitritt.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html