Trümmer liegen vor einem beschädigten Wohnhaus in Kiew.
Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Daniel Ceng Shou-Yi

Griechenlands Generalkonsul in Mariupol, Manolis Androulakis, sagt nach seiner Rückkehr in die Heimat, er hoffe, er werde nie so etwas wieder sehen. „Mariupol wird sich in die Liste der Städte einreihen, die durch den Krieg völlig zerstört wurden“, sagt er und verweist auf Guernica, Coventry, Aleppo, Grosny und Leningrad. Nach Angaben des griechischen Außenministeriums ist Androulakis der letzte EU-Diplomat, der am Dienstag Mariupol verlassen hat.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangt von Israel Raketenabwehrsysteme und wirtschaftlichen Druck auf Russland. Israel müsse die Wahl treffen, ob es damit das Leben auch ukrainischer Juden retten wolle, sagt Selenskyj in einer per Video übertragenen Rede vor der Knesset. In seiner Video-Botschaft setzt er Russland mit Nazi-Deutschland gleich und wirft dem Kreml einen Plan zur Auslöschung der Ukraine vor. „Hört darauf, was jetzt in Moskau gesagt wird: „Endlösung“, aber jetzt bereits in Bezug auf die ukrainische Frage“, sagt der 44-Jährige. Das Staatsoberhaupt mit jüdischen Wurzeln erinnerte dabei an die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“, wie die Ermordung von Millionen Juden in Europa durch Nazi-Deutschland genannt wurde.

In der Slowakei beginnt die Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen zur Stärkung der Nato-Ostflanke. Die ersten Kräfte seien eingetroffen, teilt der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad bei Facebook mit. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande stellen für den Einsatz auf Antrag der Nato Soldaten und Waffensysteme bereit. Die Patriots können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen selbst in großer Höhe ausschalten.

Papst Franziskus wertet den russischen Krieg in der Ukraine als ein „sinnloses Massaker“ und ruft die internationale Gemeinschaft zu mehr Friedensanstrengungen auf. „Dieser widerliche Krieg“ müsse endlich aufhören, so Franziskus am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er habe am Samstag verletzte Kinder aus der Ukraine in der vatikanischen Kinderklinik besucht. Ein Kind habe seinen Arm verloren. „Das ist unmenschlich, ein Sakrileg; es ist eine Verletzung der Heiligkeit des Lebens“, beklagte der Papst. Er denke zugleich an die unzähligen Ukrainer, die auf der Flucht seien, und an die vielen, die nicht fliehen könnten und vom Tod bedroht seien. „Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg“, mahnte der 85-Jährige. Derzeit seien viele bereit zu helfen, aber das Kriegsdrama könne zu Gewohnheit werden. „Werden wir nicht müde, mit Großzügigkeit die Flüchtlinge aufzunehmen“, so der Appell von Franziskus.

Russland setzt wieder Hyperschall-Rakete ein
Das russische Militär hat abermals die Hyperschall-Rakete „Kinschal“ (Dolch) eingesetzt und damit nach eigenen Angaben ein Treibstofflager im Süden der Ukraine getroffen. Der Militärstützpunkt im Gebiet Mykolajiw sei aus dem Luftraum über der von Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen worden, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, am Sonntag in Moskau. „Von diesem Stützpunkt aus wurden die meisten Treibstofflieferungen für ukrainische Panzerfahrzeuge abgewickelt.“ Am Samstag hatte Russland das erste Mal seit Beginn des Krieges über den Einsatz seiner neuen ballistischen Luft-Boden-Rakete „Kinschal“ berichtet. Bisher kamen die Waffen vor allem bei Manövern zum Einsatz. Die „Kinschal“-Raketen können nach Angaben aus Moskau bis zu zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html