
Der Krieg in der Ukraine geht blutig weiter. Während Russland sich mit zerstörerischen Hyperschallraketen brüstet, sterben in den Trümmern viele Zivilisten, auch Kinder. Präsident Selenskyj bittet derweil um neue Verhandlungen mit Moskau.
Olena Selenska, Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bittet die Kirchen um Hilfe bei der Rettung der ukrainischen Zivilbevölkerung. In einem Brief an den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) schreibt sie: „Da wir die Erfahrung des Ökumenischen Rates der Kirchen bei der Bewältigung humanitärer Krisen kennen, bitten wir Sie, der Ukraine und den Ukrainern, die derzeit vor dem Krieg fliehen, zu helfen.“
„Ich bitte Sie insbesondere darum, bei der Organisation echter humanitärer Korridore zu vermitteln“, fügte sie nach Angaben des Präsidentenbüros hinzu. Im ÖRK haben sich rund 350 orthodoxe, lutherische, anglikanische, baptistische und andere Kirchen mit weltweit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen.
Weitere Luftangriffe auf Mykolajiw, Dutzende Tote geborgen
Nach dem verheerenden Luftangriff auf eine Kaserne im südukrainischen Mykolajiw ist die Stadt am Samstag von zahlreichen weiteren russischen Attacken erschüttert worden. Die Luftangriffe erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim in den sozialen Medien. „Bis wir diesen Tornado ankündigen, ist er bereits da“, sagte Kim. Zum Ausmaß der Schäden oder zur Zahl möglicher Opfer machte er keine Angaben.
Unterdessen durchkämmten Rettungskräfte weiter Trümmer einer Militärkaserne im Norden der Stadt, die am Freitag von sechs Raketen getroffen worden war. Nach Angaben von Augenzeugen schliefen zum Zeitpunkt des Angriffs rund 200 Soldaten in den Baracken. Es werden dutzende Tote befürchtet. Ein Soldat sprach von 50 Leichen, die geborgen worden seien. Gouverneur Kim warf der russischen Armee „feige Raketenangriffe auf schlafende Soldaten“ vor. Eine offizielle Opferzahl liegt noch nicht vor. Mykolajiw gilt als „Schutzschild“ für die Hafenstadt Odessa, die rund 130 Kilometer weiter westlich liegt.
USA schicken Militärkontingent nach Bulgarien
Zur Stärkung der Nato-Ostflanke werden die USA ein Truppenkontingent nach Bulgarien entsenden. Das sagte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag in Sofia. Dieses Kontingent soll unter dem Kommando des Nato-Oberbefehlshabers in Europa stehen. Petkow versicherte, es werde keine Waffenlieferungen aus Bulgarien in die Ukraine geben. „Wir haben in keiner Weise über eine militärische Unterstützung der Ukraine gesprochen“, sagte er während einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Allerdings werde Bulgarien die Ukrainer weiter humanitär unterstützen, betonte Petkow. US-Verteidigungsminister Austin lobte Bulgariens humanitäre Hilfe für die Ukraine.