
Nach zwei Wochen Krieg kommen erstmals kleine Signale möglicher Kompromissbereitschaft von beiden Seiten. Auch die Evakuierungen kommen offenbar langsam etwas besser voran. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR mehr als 2,1 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Ein Ende des Exodus sei nicht abzusehen, teilt die Organisation der Vereinten Nationen mit. Die meisten Geflüchteten gehen nach Polen.
Präsident Selenskyj ist offenbar zu Zugeständnissen gegenüber dem Kreml bereit. Im Raum stehen ein Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft und ein Kompromiss für die Ost-Ukraine. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Die Spitzenpolitiker hätten „politisch-diplomatische Anstrengungen“ zur Lösung des Konflikts besprochen, teilte der Kreml mit. Putin habe mit Scholz zudem über die russischen Verhandlungen mit der Ukraine gesprochen. Beide Seiten hatten sich zuletzt am Montag in Belarus ausgetauscht, ohne dass nennenswerte Fortschritte bekannt wurden.
Zudem habe Putin Scholz über die Rettungsmaßnahmen für Zivilisten in umkämpften ukrainischen Städten informiert. Der Kremlchef warf demnach ukrainischen Einheiten vor, die Evakuierungen zu behindern. Die Ukraine hält ihrerseits Russland vor, die Fluchtkorridore zu beschießen. „Es wurde vereinbart, die Kontakte auf verschiedenen Ebenen fortzusetzen“, hieß es vom Kreml abschließend über das Telefonat.
Astronaut Reiter: Ukraine-Krieg schafft „tiefe Risse“ bei Forschung
Der Ukraine-Krieg wird nach Ansicht des deutschen Raumfahrers Thomas Reiter die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen im Weltall nachhaltig beschädigen. „Die Vorstellung, dass wir durch die gemeinsame Forschung auf den Raumstationen Mir und ISS ein Signal für ein friedliches Miteinander geben können, hat durch diesen völkerrechtswidrigen Akt tiefe Risse erhalten“, teilte der 63-Jährige der Deutschen Presse-Agentur mit.
„Ich bin fassungslos und tief enttäuscht, dass die russische Regierung einen militärischen Angriff auf ein souveränes Land mitten in Europa durchführt.“ Er bewundere Mut, Standhaftigkeit und Besonnenheit der Menschen in der Ukraine. Reiter war 2006 der erste Deutsche auf der ISS. Es war seine zweite Mission – 1995 war er zur russischen Raumstation Mir geflogen.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html