
„Was damals geschah, darf nie wieder geschehen. Wir dürfen niemals vergessen, doch Erinnern allein reicht nicht“, mahnt die 103-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer anlässlich des 80.
Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. An die junge Generation appellierte sie: „Seid Menschen!“
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief dazu auf, die Erinnerung an die Verbrechen und Opfer der Nationalsozialisten wachzuhalten.
„Erinnerung kennt keinen Schlussstrich und Verantwortung deshalb auch nicht“, sagte Steinmeier bei einem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in Polen. Die Betreiber der Gedenkstätte kämpfen aktiv gegen das Vergessen.
Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die letzten geschätzt 7.000 Inhaftierten des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Die Zahl der in Auschwitz und im dazugehörigen Vernichtungslager Birkenau ermordeten Menschen wird auf etwa 1,1 bis 1,5 Millionen geschätzt.
Das Lager nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim in der Nähe von Krakau war das größte Konzentrationslager der Nazis. Die große Mehrheit der dorthin Deportierten waren Jüdinnen und Juden, dazu kamen etwa 140.000 Polen, Zehntausende Sinti und Roma sowie Tausende politische Häftlinge anderer Nationalität. Auschwitz wurde zum Synonym für die Schoah.
Nicht nur Juden waren Opfer der Nationalsozialisten, auch andere Minoritäten wie Roma und Sinti, Homosexuelle und Behinderte fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. Die Ermordung von sechs Millionen Juden ist nicht der einzige Völkermord in der Geschichte der Menschheit, jedoch unterscheidet er sich in der Qualität von anderen Genoziden: Nie sonst wurde ein Volk so gezielt und geplant ermordet. [SIG Factsheet]