
Präsident Selenskyj appelliert an russischen Soldaten, Kremlchef Putin befasst sich mit »Wirtschaftsfragen«. Zugleich sind Delegationen beider Seiten in Belarus zu Gesprächen zusammengekommen.
Der russische Angriff in der Ukraine gerät ins Stocken, Moskau gibt erstmals eigene Verluste zu. Am Vormittag sind Delegationen beider Seiten in Belarus zu Gesprächen zusammengekommen. Gleichzeitig wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi in einem neuen Video direkt an russische Kämpfer.
Der Vormarsch der russischen Truppen wird von heftiger Gegenwehr der Ukrainer gebremst. »Die russischen Besatzer haben das Tempo der Offensive verringert, versuchen aber immer noch, in einigen Gebieten Erfolge zu erzielen«, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Morgen mit.
Explosionen waren in der Hauptstadt Kiew und der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, zu hören. Die ukrainische Seite berichtet über zahlreiche zivile Opfer der Angriffe, weil auch Wohngebiete beschossen würden. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Interfax ist die Großstadt Berdjansk am Asowschen Meer in der Hand des russischen Militärs.
Russische Truppen eroberten Angaben aus Moskau zufolge die ukrainischen Städte Berdjansk und Enerhodar im Südosten des Landes. Sie stünden unter russischer Kontrolle, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Seinen Angaben zufolge hat Russland die Lufthoheit über die gesamte Ukraine erlangt. Dafür gab es von ukrainischer Seite zunächst keine Bestätigung.
Angaben des ukrainischen Gesundheitsministeriums zufolge sind bislang 352 Zivilisten gestorben, darunter 14 Kinder. Zudem wurden demnach 1684 Zivilisten verletzt, 116 davon Kinder. Die ukrainische Armee meldete 5300 getötete russische Soldaten seit Beginn der Invasion. Auch habe das russische Militär unter anderem 29 Flugzeuge, 29 Hubschrauber und 191 Panzer verloren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russland bestätigte nach tagelangem Schweigen erstmals eigene Verluste: »Leider gibt es unter unseren Kameraden Tote und Verletzte«, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Konkrete Angaben machte er nicht.