Dort auf schlanken silberweißen Füßen weht und wogt der Birken zartes Grün, und die leichten hellen Zweige fließen freudig durch den lauen Luftstrom hin. In ein Meer von süßer Lust versenket, wallt die Seele staunend auf und ab, stürzt, von frohen Ahndungen getränket, sich im Taumel des Gefühls hinab. Liebe hat die Wesen neu gestaltet; ihre Gottheit überstrahlt auch mich, und ein neuer üpp’ger Lenz entfaltet ahndungsvoll in meiner Seele sich. Laß an deine Mutterbrust… weiterlesen

april

Schweigend in das Feuer zu blicken die Wärme spüren und doch auch die Bewegung das unentwegt nach oben lodern Flammenspitzen bis in den Himmel rastlos, ständig, immer wieder plötzlich Ruhe, Schweigen und kein Licht Finsternis da kommt es an, ein Schatten wandert über das Kreuz nur ein einziges Licht das sich nun bald vervielfachen wird eine Kerze nach der anderen entfacht sich am Licht – an diesem einem Licht und es beginnt zu strahlen, wird… weiterlesen

Durch die Auferstehung ändert sich alles. Der Tod ändert sich. Er war immer das Ende; jetzt ist er der Anfang. Max Lucado… weiterlesen

Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter, als ob es jetzt in breitern Ufern ginge. Immer verwandter werden mir die Dinge und alle Bilder immer angeschauter. Dem Namenlosen fühl ich mich vertrauter: Mit meinen Sinnen, wie mit Vögeln, reiche ich in die windigen Himmel aus der Eiche, und in den abgebrochnen Tag der Teiche sinkt, wie auf Fischen stehend, mein Gefühl. Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Blick` empor zum Kreuzesholze, Was genäßt von edlem Blut! Kannst du schau`n mit frevlem Stolze, Wie verhaucht das höchste Gut? Gott wird Mensch, da du zum Gotte Werden willst, o töricht Herz! Er, die Wesheit, wird zum Spotte, Und die Seligkeit zum Schmerz. Blick`zum Kreuz und seiner Liebe, Blick`dann in dein sündig Herz, Daß die Liebe alle Triebe Sehnend wende himmelwärts! Blick` zum Kreuz und nimm ergeben Dann dein eigen Kreuz und Leid! Aus dem… weiterlesen

In den Tiefen, die kein Trost erreicht, Laß doch Deine Treue mich erreichen, In den Nächten, wo der Glaube weicht, Laß nicht Deine Gnade von mir weichen, Auf dem Weg, den keiner mit mir geht, Wenn zum Beten die Gedanken schwinden, Wenn mich kalt die Finsternis umweht, Wollest Du in meiner Not mich finden. Wenn die Seele wie ein irres Licht Flackert zwischen Werden und Vergehen, Wollest Du an meiner Seite stehen. Wenn ich Deine… weiterlesen

…Von den schneeweißen, riesigen Blütenkelchen stehen immer nur ein paar, höchstens acht oder zehn, zugleich offen, und so zeigt der Baum während der zwei Monate seiner Blüte eigentlich im Großen immer den gleichen Anblick, während doch diese herrlichen Riesenblüten so sehr vergänglich sind: keine von ihnen lebt länger als zwei Tage. Aus der bleichen, grünlich angeflogenen Knospe öffnet sich diese Blüte meist am frühen Morgen, rein weiß und zauberhaft unwirklich schwebt sie, das Licht wie… weiterlesen

Was sich regt auf diesem großen Balle, diese Bäume, dieser Schmuck der Flur: Einer Mutter Kind sind wir alle, Kinder einer ewigen Natur. Sind wir nicht aus Einem Stoff gewoben? Hat der Geist, der mächtig sie durchdrang, nicht auch mir das Herz empor gehoben? tönt er nicht in meiner Leier Klang? Was mich so an ihre Freuden bindet, daß mit wundervoller Harmonie, meine Brust ihr Leben mitempfindet, ist, ich fühl’ es, heil’ge Sympathie! Schwelge, schwelge,… weiterlesen

Düfte wallen – tausend frohe Stimmen jauchzen in den Lüften um mich her; die verjüngten trunknen Wesen schwimmen aufgelöst in einem Wonnemeer. Welche Klarheit, welches Licht entfließet lebensvoll der glühenden Natur! Festlich glänzt der Äther, und umschließet, wie die Braut der Bräutigam, die Flur. Leben rauscht von allen Blütenzweigen, regt sich einsam unter Sumpf und Moor, quillt, so hoch die öden Gipfel steigen, emsig zwischen Fels und Sand hervor. Welch ein zarter wunderbarer Schimmer überstrahlt… weiterlesen

O du! In Kinderzeiten, Da noch die Welt so morgenklar und noch so nah der Himmel war, da sah ich dich zum letztenmal die schönen Flügel breiten. Du farbig weiches Wehen, das mir vom Paradiese kam, Wie fremd muß ich und voller Scham vor deinem tiefen Gottesglanz Mit spröden Augen stehen! Feldeinwärts ward getrieben der weiß’ und rote Schmetterling, Und da ich träumend weiterging, war mir vom Paradiese her Ein stiller Glanz geblieben. Hermann Hesse… weiterlesen