Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereitliegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft. Franz Kafka… weiterlesen

Erkenne Dich selbst bedeutet nicht:Beobachte Dich.BeobachteDich ist das Wort der Schlange.Es bedeutet:Mache Dich zum Herrn Deiner Handlungen. Nun bist Du es aber schon,bist Herr Deiner Handlungen.Das Wort bedeutet also: Verkenne Dich!Zerstöre Dich!Also etwas Bösesund nur wenn man sich sehr tief hinabbeugt,hört man auch sein Gutes, welches lautet:“um Dich zu dem zu machen, der Du bist.” Franz Kafka… weiterlesen

Wie kann man nur auf den Gedanken kommen, dass Menschen durch Briefe miteinander verkehren können! Man kann an einen fernen Menschen denken, und man kann einen nahen Menschen fassen, alles andere geht über Menschenkraft. Franz Kafka… weiterlesen

Stelle dich dem Regen entgegen, lass die eisernen Strahlen dich durchdringen, gleite in dem Wasser, das dich fortschwemmen will, aber bleibe doch, erwarte so aufrecht die plötzlich und endlos einströmende Sonne. Franz Kafka… weiterlesen

Jeder Mensch trägt ein Zimmer in sich. Diese Tatsache kann man sogar durch das Gehör nachprüfen. Wenn einer schnell geht und man hinhorcht, etwa in der Nacht wenn alles ringsherum still ist, so hörtman z. B. das Scheppern eines nicht genug befestigten Wandspiegels. Franz Kafka… weiterlesen

Es ist sehr gut denkbar, daß die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereitliegt, aber verhängt, in der Tiefe unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Franz Kafka… weiterlesen

Wer war Kafka? Ein herausragender Schriftsteller, Wegbereiter der literarischen Moderne, das sagt der Kanon. Wie aber steht es um den Menschen Franz Kafka? Wie hat der Schöpfer einiger der ikonischsten Texte des 20. Jahrhunderts gesprochen, gefühlt, geliebt? Unterstützt von Fachberater Reiner Stach hat Bestsellerautor Daniel Kehlmann gemeinsam mit seinem Freund und Regisseur David Schalko eine ambitioniert erzählte sechsteilige Serie entworfen, die von den drei großen Lieben Kafkas und dem schwierigen Verhältnis zu seinem tyrannischen Vater… weiterlesen

Wer die tiefste aller WundenHat in Geist und Sinn empfunden,Bittrer Trennung Schmerz;Wer geliebt, was er verloren,Lassen muß, was er erkoren,Das geliebte Herz, Der versteht in Lust die TränenUnd der Liebe ewig SehnenEins in Zwei zu sein,Eins im Andern sich zu finden,Daß der Zweiheit Grenzen schwindenUnd des Daseins Pein. Wer so ganz in Herz und SinnenKonnt‘ ein Wesen liebgewinnen,O! den tröstet’s nicht ,Daß für Freuden, die verloren,Neue werden neu geboren:Jene sind’s doch nicht. Das geliebte, süße… weiterlesen

In tiefen Nächten grab ich dich, du Schatz.Denn alle Überflüsse, die ich sah,sind Armut und armseliger Ersatzfür deine Schönheit, die noch nie geschah. Aber der Weg zu dir ist furchtbar weitund, weil ihn lange keiner ging, verweht.O, du bist einsam. Du bist Einsamkeit,du Herz, das zu entfernten Talen geht. Und meine Hände, welche blutig sindvom Graben, heb ich offen in den Wind,so daß sie sich verzweigen wie ein Baum.Ich sauge dich mit ihnen aus dem… weiterlesen

Das Leid ist unsrer Liebe Erdenpflicht,Die Wonne aber ihre Himmelfahrt.Kennst du dies Golgatha und Ostern nicht?Hat Gott je deiner Liebe Leid erspart? Wenn ja – dann sahst du nie ihr Gottgesicht,Erlebtest nie die tiefe Seligkeit.Das alte Wort ist wahr: “Durch Nacht zum Licht!”Die Liebe leidet und liebt selbst ihr Leid. Paul Ernst Köhler… weiterlesen