In dieser Winterfrühe wie ist mir doch zumut!
O Morgenrot, ich glühe vor deinem Jugendblut.
Es glüht der alte Felsen und Wald und Burg zumal,
berauschte Nebel wälzen sich jäh hinab ins Tal.
Mit tatenfroher Eile erhebt sich Herz und Sinn
und flügelt goldne Pfeile durch alle Ferne hin.
Ach wohl! was aus mir singet ist nur der Liebe Glück,
die wirren Töne schlinget sie sanft in sich zurück.
Eduard Mörike
2020-12-11