Schöner Himmel, hast du keine Freude
An der schönen Frühlings-Erde!
Schau sie an, mit deinen tausend Augen,
Schau sie an, und lächle!

Jede Blume
Duftet lieblich
Zu dir auf.
So viel Sterne droben,
So viel Blumen hier!
Jede Blum’ ist eine Braut,
Jeder Stern ein Bräutigam.

Schöner Himmel, nimm die finstern Wolken
Vom Gesicht!
Du, o holder Brautgefährte,
Treuer Hausfreund unsrer Erde,
Leucht’, o Mond, mit hellem Glanze
Deine Freundin an und ihre Kinder!

Ha, ich fühl es, – die Erde
Hebt sich entgegen dem Himmel,
Und die Blumen – den Sternen!
Nieder schwebet der Wolkenvorhang,
Freudig blicken sich an die Geliebten.
Und des Thaues Tröpfchen auf den Blumen
Glänzen wie der Liebe Thränen,
Und des Himmels sanfte Strahlen
Küssen zärtlich die Thränen auf.

Schöner Himmel, hast du keine Freude
An der schönen Frühlings-Erde!
Schau sie an mit deinen tausend Augen,
Schau sie an, und lächle!

Maria Mnioch