
Der Gitarrist, Sänger und Songwriter, bekannt als „Spaceman“ und Gründungsmitglied von KISS, starb heute im Alter von 74 Jahren. Mit ihm verliert die Musikwelt eine der prägenden Figuren des Hard Rock – einen Künstler, der mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Energie, Melodie und Eigenwilligkeit ganze Generationen beeinflusst hat.
Die im Jahr 1973 von Frehley, Paul Stanley, Gene Simmons und Peter Criss gegründete Band wurde durch ihre Gesichtsbemalung, exzentrische Bühnenkleidung und markante Gitarrenriffs weltweit bekannt. Zu den größten Hits der Gruppe zählen unter anderem I Was Made for Lovin‘ You, Rock and Roll All Nite, Black Diamond und für mich vor allem Beth und Shandi.
Ace Frehley war nie einfach nur ein Gitarrist. Sein Spiel hatte eine direkte, rohe Ehrlichkeit, die mehr über ihn sagte als jedes Interview. Er verband Virtuosität mit Gefühl, Rock mit Humor, Lautstärke mit Haltung. Seine Soli waren keine technischen Machtdemonstrationen, sondern kleine Geschichten – kantig, lebendig, unverwechselbar.
Songs wie Shock Me, New York Groove oder Cold Gin tragen seine Handschrift – ein Sound, der das Publikum nicht nur mitriss, sondern auch definierte, wie Rockmusik auf großen Bühnen klingen konnte. Hinter der Maske des „Spaceman“ steckte ein Musiker, der das Spiel mit Identitäten beherrschte, ohne jemals seine eigene zu verlieren.
Frehley war auch ein Symbol für den Zwiespalt vieler Künstler: zwischen Ruhm und Rückzug, zwischen Erfolg und Selbstzweifel. Er kämpfte mit persönlichen Dämonen, fand aber immer wieder den Weg zurück zur Musik. Gerade das machte ihn nahbar.
Sein Einfluss reicht weit über KISS hinaus. Zahlreiche Gitarristen nennen ihn als Inspiration – nicht wegen Perfektion, sondern wegen Haltung. Ace Frehley zeigte, dass Rockmusik nicht glatt sein muss, um zu berühren. Sie darf ungeschliffen, ehrlich und laut sein – so wie er selbst.
Mit seinem Tod geht eine kleine KISS Ära zu Ende. Wie hat mich diese Musik um die 80er-Wende doch beschäftigt, geprägt. In jeder aufgedrehten KISS-Gitarre, in jedem Riff, das Freiheit und Rebellion in sich trägt, lebt ein Stück Ace Frehley weiter.
thunor