Der Garten trauert,kühl sinkt in die Blumen der Regen.Der Sommer schauertstill seinem Ende entgegen.Golden tropft Blatt um Blattnieder vom hohen Akazienbaum.Sommer lächelt erstaunt und mattin den sterbenden Gartentraum.Lange noch bei den Rosenbleibt er stehn, sehnt sich nach Ruh,langsam tut erdie müdgeword’nen Augen zu. Hermann Hesse… weiterlesen

Wir leben hin in Form und ScheinUnd ahnen nur in LeidestagenDas ewig wandellose Sein,Von dem uns dunkle Träume sagen.Wir freuen uns an Trug und Schaum,Wir gleichen führelosen Blinden,Wir suchen bang in Zeit und Raum,Was nur im Ewigen zu finden.Erlösung hoffen wir und HeilIn wesenlosen Traumesgaben –Da wir doch Götter sind und teilAm Urbeginn der Schöpfung haben. Hermann Hesse… weiterlesen

Ihm ward des Eingangs grüne Dunkelheitkühl wie ein Seidenmantel umgegebenden er noch nahm und ordnete: als ebenam andern transparenten Ende, weit,aus grüner Sonne, wie aus grünen Scheiben,weiß eine einzelne Gestaltaufleuchtete, um lange fern zu bleibenund schließlich, von dem Lichterniedertreibenbei jedem Schritte überwallt,ein helles Wechseln auf sich herzutragen,das scheu im Blond nach hinten lief.Aber auf einmal war der Schatten tief,und nahe Augen lagen aufgeschlagenin einem neuen deutlichen Gesicht,das wie in einem Bildnis verweiltein dem Moment, da… weiterlesen

Im Nebel ruhet noch die Welt,Noch träumen Wald und Wiesen:Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,Den blauen Himmel unverstellt,Herbstkräftig die gedämpfte WeltIn warmem Golde fliessen. Eduard Mörike… weiterlesen

Die Fenster stehen sommerheißUnd müssen den Stunden nachsehen,Die draußen vorübergehen.Der Stunden Füße sind leis’. Durch die stillen Fenster im HausSieht die Zeit herein und hinaus,Und nur der Verliebte weiß: Nichts weiter wird geschehen,Wie die Zeiten sich auch drehen,Alles Blut geht im Kreis,Und rund um die Lieb’ geht der Stunden Reis’. Max Dauthendey… weiterlesen

Der Herbst streut weiße Nebel aus,Es kann nicht immer Sommer sein!Der Abend lockt mit LampenscheinMich aus der Kühle früh ins Haus.Bald stehen Baum und Garten leer,Dann glüht nur noch der wilde WeinUms Haus, und bald verglüht auch der,Es kann nicht immer Sommer sein.Was mich zur Jugendzeit erfreut,Es hat den alten frohen ScheinNicht mehr und freut mich nimmer heut –Es kann nicht immer Sommer sein.O Liebe, wundersame Glut,Die durch die Jahre Lust und MühnMir immer hat… weiterlesen

Hessen weist die landesweite Inzidenz ab Montag im täglich veröffentlichten Corona-Bulletin zusätzlich getrennt nach Geimpften und Ungeimpften aus. „Die Differenz ist groß“, erklärt Gesundheitsminister Kai Klose: „Bezogen auf die Altersgruppe ab zwölf Jahren liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gruppe der Ungeimpften heute bei 262,3 pro 100.000 Einwohner, während die Inzidenz der vollständig Geimpften 12,7 pro 100.000 Einwohner beträgt.“ Zu den Ungeimpften werden Nichtgeimpfte, Teilgeimpfte und Personen gezählt, bei denen Angaben zum Impfstatus fehlen. „Diese Zahlen… weiterlesen

Eine rote Sonne liegtIn des Teiches tiefen Fluten,Ein verirrter Falter fliegtüber Schilf und Weidenruten.Alles, was mein Herz verlor,Jugendmut und Kinderfrieden,Schlummert hier im gelben Rohr,Einsam, stumm, weltabgeschieden.Wie ein breites AbendrotLiegt mein Leben und mein Leiden,Ruhig wie ein dunkles BootMeine Träume drüber gleiten.Über meinen wilden SinnIst ein Frieden ausgegossen;Was ich war und was ich bin,Ist in einen Traum zerflossen. Hermann Hesse… weiterlesen

Ein jedes Tor der alten StadtRuft türmend: schau und merk‘,Was sie für Kunst und Sitte hat,Am ehrenfesten Werk!Dazwischen auch die Mauer spricht,Von Türmen starr, mich an:Die Augen auf, vergiss es nicht,Wie sie sich wehren kann!Selbst in den Himmel voller KraftReißt mich ihr hehrer DomUnd zeigt: das Werk der BürgerschaftHerrscht auf und ab am Strom.Was heutzutag die Städte sagen,Das magst du andre Wandrer fragen! Karl Mayer… weiterlesen

Vom Unbewußten zum Bewußten,Von da zurück durch viele PfadeZu dem, was unbewußt wir wußten,Von dort verstoßen ohne GnadeZum Zweifel, zur Philosophie,Erreichen wir die ersten GradeDer Ironie.Sodann durch emsige Betrachtung,Durch scharfe Spiegel mannigfaltNimmt uns zu frierender UmnachtungIn grausam eiserne GewaltDie kühle Kluft der Weltverachtung.Die aber lenkt uns klug zurückDurch der Erkenntnis schmalen SpaltZum bittersüßen GreisenglückDer Selbstverachtung. Hermann Hesse… weiterlesen