april

Manchmal gehe ich an kleinen Läden vorbei, in der rue de Seine etwa: Händler mit Altsachen oder kleine Buch-Antiquare oder Kupferstichverkäufer mit ganz, ganz vollen Schaufenstern: Nie tritt jemand ein bei ihnen, sie machen offenbar keine Geschäfte: aber man sieht hinein, und sie sitzen und lesen, unbesorgt (und sind doch nicht reich); sorgen nicht um morgen, ängstigen sich nicht um ein Gelingen, haben einen Hund, der vor ihnen sitzt, gut aufgelegt, oder eine Katze, die… weiterlesen

april

Es erfasst mich ein Staunen, ein schwermütiges Staunen darüber, dass die Menschen meinen,sie wären das Vornehmste alles Geschaffenen. Wie? im Weltall ist ein winzig kleiner Stern, die Erde, eine Almosenempfängerin. Ihr Licht und ihre Wärme empfängt sie von andern Planeten. Und auf diesem Stern ein mikroskopisch kleines Wesen: der Mensch. Und in der Unermeßlichkeit des Universums mit seinen unzählbaren Sonnen und Planeten gerade dieses Geschöpfchen dasjenige, wohin alles Übrige zielt? Dies die Krone der Schöpfung?… weiterlesen

april

Hüll mich in deine grünen Decken Und lulle mich mit Liedern ein! Bei guter Zeit magst du mich wecken Mit eines jungen Tages Schein! Ich hab mich müd in dir ergangen, Mein Aug ist matt von deiner Pracht; Nun ist mein einziges Verlangen, Im Traum zu ruhn durch deine Nacht. Der Kindesaugen freudig Leuchten Schon fingest du mit Blumen auf, Und wollte junger Gram sie feuchten, Du legtest weiche Lindrung drauf. Ob wildes Hassen, maßlos… weiterlesen

april

… Und dein Haar, das niederglitt, nimm es doch dem fremden Winde, – an die nahe Birke binde einen kußlang uns damit. Dann: zu unseren Gelenken wird kein eigner Wille gehn. Das, wovon die Zweige schwenken das, woran die Wälder denken wird uns auf und nieder wehn. Näher an das Absichtslose sehnen wir uns menschlich hin; laß uns lernen von der Rose was du bist und was ich bin … Rainer Maria Rilke… weiterlesen

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Taylor Swift sitzt mit leicht zerfransten Haaren vor einer Blumentapete am Klavier und singt „Soon You’ll Get Better“. Elton John greift im Garten in die Tasten und trällert seinen Hit „I’m Still Standing“ und der Zuschauer bekommt Einblick in gleich vier private Rolling-Stones-Zimmer. Beatles-Legende Paul McCartney singt alleine zuhause „Lady Madonna“. Es sei eine Ehre, die wahren Helden der Corona-Krise, das Gesundheitspersonal in aller Welt, zu feiern, sagt er mit bewegter Stimme. Die drei Mega-Stars zählten zu Dutzenden Künstlern, die… weiterlesen

april

Momente kommen gut und herzlich, Und man vergißt das schlimme Jahr, Ach, man gedenkt entzückend-schmerzlich Der Stunden, die man glücklich war. Das Leben ist ein Kranz von Blüten, Tief zwischen Dornen eingewebt, Nur die erringen, die sich mühten, Nur wer geweint hat, hat gelebt. Ernst von Feuchtersleben… weiterlesen

april

Der Morgen weht mit zarten Lüften, Und spielt mit Gras und Blatt und Blüt’, Und haucht aus tausend süßen Düften Erinnerung in mein Gemüt. Wie bald verweht des Lebens Morgen! Kein Frühling macht uns wieder jung. Was bleibt uns zwischen Pein und Sorgen Als du – als du, Erinnerung? Ernst von Feuchtersleben… weiterlesen

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Am alten Gemäuer das Treppchen hinan – Nun, Märchendämmrung, nimm mich auf! Es rauscht die Linde, Es blinkt der Teich, Und Abendwinde Rühren so weich Mich an … Hier hat wohl Manche Aus Lust und Streit Sich hergeflüchtet Im Abendschein, Und ihre Seele Flog meilenweit Ins Land hinein. Und Sterne blühten Am Himmel auf, Und Träume stiegen Vom Grund herauf, Und Tränen sanken Heiß auf den Stein – O Frauensehnsucht, Wenn schläfst du ein …?… weiterlesen

april

Es geht der Mond zur Neige, Es bleicht sein milder Schein. Er winkt und flüstert leise: »Bald werd’ ich nicht mehr sein. Sieh mir darum ins Antlitz Heut noch recht inniglich, Ob wir uns wiedersehen, Das weißt nicht du noch ich.« Des Menschen Glück und Freude Geht her, geht hin geschwind, Und was wir Menschen lieben, Verweht ein leichter Wind. Wenn Du vom Freunde scheidest Schau tief ihm ins Gesicht. »Ich seh’ ihn morgen wieder«,… weiterlesen

april

Sonnenschein und Blumenbeete, Alle Blüten sind ja dein! Denk’ nicht dran, wie oft verwehte, Was so schön im Frühlingsschein! Weiß und rote Apfelblüten Breiten über dich ihr Zelt; Kümmert’s dich, daß Stürme wüten Und die Pracht zu Boden fällt? Willst du gar nach Früchten fragen In des Baumes Blütezeit? Warum seufzen, warum klagen? Kommt ja ohnehin das Leid! Mögen bied’re Vogelscheuchen Klappern doch auf ihrer Stang’, Schöner als ein ängstlich Keuchen Klingt ein lust’ger Vogelsang.… weiterlesen