Ohne Glaube an die Seele und ihre Unsterblichkeit ist das Sein den Menschen unnatürlich, undenkbar und unerträglich. Nur durch den Glauben an seine Unsterblichkeit erfaßt der Mensch den vernünftigen Zweck seines Seins auf Erden. Der Verlust des höchsten Sinnes das Leben führt folgerichtig zum Selbstmord … Die Überzeugung von der Unsterblichkeit ist folglich der Normalzustand der Menschheit, und wenn dem so ist, so ist auch die Unsterblichkeit der menschlichen Seele selbst eine zweifellose Tatsache. Mit… weiterlesen

Da nun die Blätter fallen, O weh, wie fahl, Fühl’ ich, wie alt ich worden bin. Das macht mir Qual. Die Sonne scheint. Ach, Sonne, Wie bist du kalt. Einst war der Herbst mir auch ein Lied. Jetzt bin ich alt. Otto Julius Bierbaum… weiterlesen

Aladdin, ein Straßenjunge, ist zufrieden, solange er tanzen, andere zum Lachen bringen und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Als er der bezaubernden Jasmin begegnet, bekommt er Zweifel: Ist es möglich, dass sich die Tochter eines englischen Archäologen in einen armen Straßenjungen verliebt? So etwas gibt es doch nur im Märchen! Diese Unsicherheit macht sich der böse Zauberer Dschafar zunutze und spannt den abenteurlustigen Aladdin für seine Zwecke ein – doch der Plan misslingt, und… weiterlesen

Es liegt der Herbst auf allen Wegen, in hundert Farben prangt sein Kleid, Wie seine Trauer, seinen Segen er um sich streut zu gleicher Zeit. Es rauscht der Fuß im welken Laube, was blüht’ und grünte, ward ein Traum – Allein am Stocke winkt die Traube und goldne Frucht schmückt rings den Baum. So nimmt und gibt mit vollen Händen der Herbst, ein Dieb und eine Fee; Erfüllung kann allein er spenden, doch sie umfängt… weiterlesen

Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt, nachdenklich wird und schweigend, Mit Reif bestreut sein welkes Haupt, fromm sich dem Sturme neigend: Da geht das Dichterjahr zu End’, da wird mir ernst zu Mute; Im Herbst nehm’ ich das Sakrament in jungem Traubenblute. Da bin ich stets beim Abendrot allein im Feld zu finden, Da brech’ ich zag mein Stücklein Brot und denk’ an meine Sünden. Gottfried Keller… weiterlesen

Am Himmel der Wolken Erdunkelnder Kranz … Auf schauerndem Strome Metallischer Glanz … Die Wälder zuseiten So finster und tot … Und in flüsterndem Gleiten Vorüber mein Boot … Ein Schrei aus der Ferne – Dann still wie zuvor … Wie weit sich von Menschen Mein Leben verlor! … Eine Welle läuft leise Schon lang nebenher, Sie denkt wohl, ich reise Hinunter zum Meer … Ja, ich reise, ich reise, Weiß selbst nicht, wohin Immer… weiterlesen

Komm du, du letzter, den ich anerkenne, heilloser Schmerz im leiblichen Geweb: wie ich im Geiste brannte, sieh, ich brenne in dir; das Holz hat lange widerstrebt, der Flamme, die du loderst, zuzustimmen, nun aber nähr ich dich und brenn in dir. Mein hiesig Mildsein wird in deinem Grimmen ein Grimm der Hölle nicht von hier. Ganz rein, ganz planlos frei von Zukunft stieg ich auf des Leidens wirren Scheiterhaufen, so sicher nirgend Künftiges zu… weiterlesen

Leise, windverwehte Lieder, mögt ihr fallen in den Sand! Blätter seid ihr eines Baumes, welcher nie in Blüte stand. Welke, windverwehte Blätter, Boten, naher Winterruh, fallet sacht!… ihr deckt die Gräber mancher toten Hoffnung zu. Heinrich Leuthold… weiterlesen

Jetzt ist es Herbst, Die Welt ward weit, Die Berge öffnen ihre Arme Und reichen dir Unendlichkeit. Kein Wunsch, kein Wuchs ist mehr im Laub, Die Bäume sehen in den Staub, Sie lauschen auf den Schritt der Zeit. Jetzt ist es Herbst, das Herz ward weit. Das Herz, das viel gewandert ist, Das sich verjüngt mit Lust und List, Das Herz muß gleich den Bäumen lauschen Und Blicke mit dem Staube tauschen. Es hat geküßt,… weiterlesen